‚…in die Welt hinein, die monden ist…’-
‚…ein weißer schatten in dem glanz der dunkelheit…’ rmr
das licht der mondin als ‚weisser schatten’ – eine weibliche form der vorstellung. mannschatten sind schwarz, dunkel in jedem fall. also wäre ‚die nacht’ weiblich, ‚der tag’ eine männliche angelegenheit. die gewohnten bilder sitzen fester als gedacht. rose ausländer rät ‚nimm ein licht in deinen traum…’ und misstraut ihrer fähigkeit als seherin. vielleicht tun wir das ungewusst oder unbewusst auch. vielleicht gehen uns unsere seherischen fähigkeiten mit der zeit eines langen lebens verloren. es sei denn, wir wissen um ihre existenz und bauen darauf.
in dunklen nächten, wo wir sehen, auch das, was nicht sichtbar ist. an hellen tagen, wo uns das sichtbare blendet und täuscht, unsere intuition uns nicht irreleitet, auf sie ist verlass. gedanken fliegen, wohin sie nicht sollen, hände tun, was sie nicht wollen. mit der mondin im einklang. verschmitzt blitzt sie uns an – oder zu? wir lassen uns keine hörner mehr aufsetzen, es sei denn die hörner der mondin
mondin
du frisst mich auf
du speihst mich aus
die verwandlung
niemals vollkommen
alte pläne durchkreuzt
neue mir aufgegeben
jahr der mondin
der faden gesponnen
der faden verwirrt
teile ihn neu mir zu
in erwogener länge
trenne und schneide
mich hinein ins leben
rosadora
die mondin zischt um die erde, umsomehr, als es ihr jahr ist.
sie bereitet sich in voller konzentration darauf vor. am 20. märz 2006 wird sie es feierlich eröffnen, ihr mondinjahr, mit trommeln und rasseln und geklirr. ich will dabei sein. ein fest feiern. mich ihrem kraftvollen lauf anschliessen. das jahr – es soll auch mein jahr werden.
mit selene und ihren 50 töchtern werden stellvertretend 50 meiner freundinnen mit an der mondintafel sitzen. einhundertzwei – eine bedeutende zahl und ein noch bedeutenderes ereignis. göttin steh mir bei, damit der coup gelingt.