DAS LIED VOM HONIG…

DIE BIENEN IM BOTANISCHEN GARTEN IN KASSEL…
DUTLI RALPH_400_DAS LIED VOM HONIG_IMG_20151002_0001_bearbeitet-2immer muss ich es erwähnen – das buch von ralph dutli – DAS LIED VOM HONIG – eine kulturgeschichte der biene.
darin heisst es u. a.: die symbolkraft der honigbiene ist eine menschheitskonstante. das kleinste aller nutztiere schenkt dem menschen nicht nur sein bestäubendes mitwirken bei der entstehung von früchten und gemüsen, sondern auch nahrung, süßstoffe und kerzenlicht in honig und wachs, wirksame heilmittel in vielfältiger form, reiche symbole und tiefgründige gedanken. die biene gab anlass zu religiösen riten, aberglauben und wundergeschichten. sie stand für gemeinschaftssinn, selbstaufopferung, zukunftsvorsorge, durchdachte ordnung, reinheit, fleiss und fülle. aber auch: für magie und prophetie, seele und inspiration. ralph dutli erzählt davon mit kenntnisreicher gewitztheit und poesie…
BOT. GARTEN_SVEN_BIENEN_01.10ich traf sven den bienenzüchter ganz unerwartet. dass wir uns so ins bienenthema verstrickten hing auch damit zusammen dass er sich für dutli und sein werk interessierte. wir unterhielten uns lange und angeregt. unser interesse am erhalt der bienenvölker war ungeteilt – obwohl sven die bienen züchtet und ich den honig nur esse. er war dabei sie zu füttern – zwei drittel honig – ein drittel zucker – oder umgekehrt… die bienen tragen emsig die letzte ernte ein – tragen dicke gelbe höschen – um dann irgendwann nicht mehr zu ihrem stock zurück zu kommen.

BIENEN AUF NASE_SVEN_P1360682bienen sind für unser überleben wichtiger als wir für das überleben der bienen – so viel ist klar. mir widerstrebt das ständige rasenmähen und die überlegung wovon die bienen denn leben sollen wenn wir ihnen die nahrungsquellen rauben. jede woche ein mal wird hier gemäht. firmen kommen – überfallartig – mir blutet das herz.
früher mähte man 2 mal im jahr – ende mai und im oktober. nun greift der ordnungswahn um sich und niemand bedenkt dass ordnung auch untergang bedeuten kann.
das buch von dutli als pflichtlektüre in den schulen. es liest sich spannend und erweitert die sicht auf das von mir so bewunderte bienenvolk.

I AM ART…

EINE AUSSTELLUNG von MARLON MIDDEKE
"I AM ART" _MARLON_Forest thoughts ©Muhamed Osmancevic_bearbeitet-1
5. september 2015
galerie ulrike petschelt
ab 17 uhr

liebe kunstbegeisterte

nach meinem mehrjährigen engagement für einen weltweit agierenden künstler
melde ich mich mit einer eigenen ausstellung zurück.

seid gespannt auf die galerie ulrike petschelt, verwandelt in einen raum der erinnerungen, gefüllt mit fundstücken und werken, die wie kapitel von meinem weg erzählen.

ich freue mich, euch ab 17 uhr zu einem glas sekt in der galerie begrüssen zu dürfen.

marlon middeke

Galerie Ulrike Petschelt
Ausstellungsraum:
Frankfurter Straße 62
(D) 34121 Kassel

 

EIN MUSEUMSTAG…

NEUE GALERIE KASSEL
besuch aus hannover

bei einem kaffee entscheiden wir uns für die NEUE GALERIE. 7000 eichen josef beuys.
vom parkhaus aus laufen wir die schöne aussicht entlang unter einer baumallee, rätselnd, welche art – hainbuchen – man so zuckerhutartig zuschneiden kann. es ist gut warm und windig – eine wunderbare mischung – wie extra bestellt.
NEUE GALERIE_BEUYSAUSSTELLUNG_26.082_bearbeitet-1die beuys ausstellung enttäuscht mich leise. den schlittenteil kenne ich schon – der ist immer da. die erklärung und die fotos zu den bäumen finde ich etwas mager. immerhin ergeben 7 tausend bäume fast einen wald, stellt sich hier aber so überhaupt nicht dar.
baumfotos, ergreifend schöne, ein baum – selbst zu pierre huyghes ,untilled‘ zur documenta 13 zurrte man einen beuys-baum aufs kompostgelände.

NEUE GALERIE_BEMERKUNGEN ZU BEUYS_26.081_bearbeitet-1die kämpfer für die bäume sind jetzt zu faul das laub wegzufegen…   diese bemerkung nach so langer zeit und guter erfahrung gibt zu bedenken…

der weitere lauf durch die neue galerie gestaltete sich als reiner freudenlauf. sylvia kennt die maler – die bilder – und ist hellauf begeistert, wen sie hier alles antrifft.
NEUE GALERIE_HOECH UND WINTER_26.087HANNAH HÖCH – zum beispiel – die schattenwerfenden gläser mit der roten blume
,ich möchte die festen grenzen verwischen…‘ hannah höch, dada…

ein ganzer raum ausschliesslich mit ERNST WILHELM NAY. sylvia entlockt es nur ein aaaahhhhh…
ich liebe eher FRITZ WINTER mit den weiten horizontalen – fast grenzenlos.
NEUE GALERIE_WOLKE_26.086bei der glücklichen wolke von GERHARD HOEHME flippt sylvia fast aus. auf so einen titel muss man erst kommen. objektkunst könnte ich fast sagen – aus holz, polyester, spachtelmasse, leinwandresten, mull, zeitungspapier, draht, acryl, lack. ich versuche die materialien herauszuspüren… der zauber geht vom titel aus.

NEUE GALERIE_SYLVIA VOR KNALLROT_P1340936das kanallepinkene mag ich so überhaupt nicht. es blendet mich, es prahlt, ist aufdringlich wie sonst keines ringsum. sylvia ist erstaunt, es hier zu finden – oder gefällt es ihr gar…

MARIO MERZ_NEUE GALERIE_P1340918MARIO MERZ – arte povera künstler – sein im september 2013 wieder aufgebautes kunstwerk, ISOLA, das auf der d 7 1982 zu sehen war, inspiriert mich durch seine präsenz immer aufs neue.

ein nagelobjekt von GÜNTHER UECKER – wie falsch am platz – und mich doch in seinen bann ziehend.
NEUE GALERIE MIT_MARMORFRAUEN_26.084den grössten spass haben wir mit den marmornen frauen, welche die LÄNDER DER KUNST darstellen, und ganz unerwartet. sylvia benennt die einzelnen details, wie flippflopps, und löckchen und vor allem die ,so niedlich dargestellten‘ romulus und remus, wie sie diese noch nie sah, zu denen uns lachenhervorrufende bemerkungen einfallen. das erlebt man nicht, wenn man allein daherschaut.

am meisten beeindruckt mich die architektonische raffinesse mit der das museum ausgestattet ist. fenster in langen gängen und schattenerzeugendes licht – einfach umwerfend – immerwieder….

KUNST IST SCHÖN…

…macht aber viel arbeit. karl valentin

„jung und alt“ – ein kunstprojekt                                       bilder zum vergrössern anklicken
KUNST IST SCHÖN_I_OFFENER KANAL_30.04
gäste der Tagespflege am Gesundbrunnen und kinder aus dem
Kindergarten „Hohes Feld“ stellen zur zeit im foyer des offenen kanals in kassel
ihre kunstwerke aus. sie sind im miteinander der kinder und der alten entstanden. gegenseitiges inspirieren und ermutigen gehörte wohl dazu.

KUNST IST SCHÖN_II_OFFENER KANAL_30.041
schöne bunte werke sind entstanden. die tonköpfe sind etwas besonderes, gehören dazu doch fantasie, vorstellungskraft und fingefertigkeit.
ich war aus einem anderen grund hier, doch ich konnte nicht widerstehn und musste schaun und fotografieren. diese bunten heiteren bilder erhellten die räume und stimmten mich auch froh.

GESTERN IST AUCH MORGEN…

GESTERN IST AUCH MORGEN – UND HEUTE IST WIE HIER…

ULLA VON BRANDENBURG
200 altagskleider aus den jahren 1900 bis heute

KASSELER KUNSTVEREIN
17. april bis 21. juni 2015

die mode von gestern ist auch die von morgen
und die von heute ist wie diese, die hier gezeigt wird – oder so…

KUNSTVEREIN_GESTERN IST AUCH MORGEN..._II_23.041ich bin nicht die jüngste, doch in dieser mode finde ich mich nicht wieder – zu keiner zeit…

anfangs bin ich allein in der ausstellung,

KUNSTVEREIN_GESTERN_I_23.04doch dann ist leila plötzlich da. ich wage den kontakt und es entspinnt sich ein wahnsinnsgespräch. leila ist 50 jahre jünger als ich. sie hat ein praktikum im fridericianum absolviert – studiert kunst.
gemeinsam betrachten wir die verschiedenen kleider. mir erscheinen sie vom stil her nicht sehr ausgefallen. den verschiedenen epochen kann ich sie nicht zuordnen. leila meint, und zeigt auf dieses und jenes kleidungsstück, dass es leute gibt, die das heute auch tragen (würden).KUNSTVEREIN_GESTERN IST AUCH MORGEN..._V_23.044sie stammen teilweise aus dem fundus des staatstheaters, sind vielleicht von daher nicht wirklich typisch für eine bestimmte zeit. andere hat die künstlerin zusammengetragen.
ich habe mit 15 angefangen zu schneidern. einen weiten schwarzen rock mit bunter streifenbordüre, ist fast das einzige, was dem, was ich trug, ähnlich ist. später waren es dann brigitte-modelle, die ich mir herzauberte. in den laden gehn und kaufen war da ja noch nicht. und als ich die hätte kaufen können, hatte ich nicht das geld – einfach so in den laden gehn wie heute – ein himmelweiter unterschied. das war so um 1955.
KUNSTVEREIN_GESTERN IST AUCH MORGEN..._IV_23.043leila und ich suchen jede ein kleid, das uns gefällt. leila hat ein langes cremfarbenes mit schwarzem krimmer und schwarzer stickerei. sie hätte dem kleidungsstück leben eingehaucht und ich sehe sie in einem schlossgarten einherschreiten. vielleicht in begleitung eines windhundes. leila ist groß, leila ist stattlich, wie man derzeit, als das stück in mode war, vielleicht gesagt hätte.
ich wähle aus verlegenheit, weil mir eigentlich garkeines gefällt, ein kleines langes helles, wie aus den zwanzigern, mit einem  dunkleren lockeren gürtel etwas unterhalb der taille. ergänzend ein stirnband, eine federboa und eine lange zigarettenspitze – unbedingt… ich sehe mich darin charleston tanzen.
leila hat gleich noch ein zweites. es gleicht dem ersten, ist ebenfalls in etwa cremfarben. hochgeschlossen, die taille mit schwarzer spitze umrundet, mittig von der taillie eine schwarze breite borte bis zum saum, drei schmale schwarze streifen über dem saum entlang. etwas gouvernantenhaft. das muss ausprobiert werden…
also, wir hätten zusammen auf den ball gehen können. und so verschieden die kleider sind, ähneln sie zumindest in der farbe.

KUNSTVEREIN_GESTERN IST _III_23.042wir haben lange gesprochen, uns fiel noch viel dazu ein. das sind immer die momente in einer ausstellung, die sie mir wertvoll macht.
ins detail gehen, in erinnerungen schwelgen – mögen sie noch so verschieden sein – das ist aber das spannende daran…

I N H U M A N II …

DAVID DOUARD

Sei nicht ganz Zucker, oder die Welt wird dich verschlucken!
Sei nicht ganz Wermut, oder sie wird dich ausspukken!

sprichwort                                                                                         FOTOS ANKLICKEN
INHUMAN_II_02.041gedichte als grundlage für ein kunstwerk
ich kann mir unter diesen nichts vorstellen – es ist nicht meine vorstellungswelt

die worte darausgeklaubt – entfremdet – verkehrt – herausgefallen – am boden – bleiguss ungenügend – zerfleddert – rätselhaft

ich entziffere
WEE
klein – winzig

MO
MO steht für Modus Operandi
Also die Art und Weise, wie etwas getan wird.

HANG WEE JUST
hängen sie winzig (ein bisschen) gerade

zuerst das schlucken

eine kröte schlucken müssen… die ganze welt – daran ersticken – zu viel des guten – des schlechten…

INHUMAN II_04.044SWALLOW – SCHLUCKEN
wasser – lebensquell – lebensfluss – in diesem falle eher daran ersaufen – ertrinken –
ersticken – mundtot gemacht –
der lebensfluss in den abguss – vergeblich
kein entkommenINHUMAN II_VII_04.04der junge saugend – die welt verinnerlichend – blind für einiges –
oraler blindflug –

„wenn der künstler seinen anonymen objekten subjektivität einflößt, erinnert ihr wandel an den virusbefall eines organischen körpers.“
was immer das heissen mag, ich verwandele mir die objekte in meine eigenen bilder. mit inhuman kann ich sie nur schlecht in verbindung bringen.

INHUMAN_VI_RÖHREN_02.045INHUMAN_V_02.044INHUMAN II_IX_HUNDE_04.042eines der verwendeten gedichte aus denen die worte fielen…

got half the money
on the bag of sunny
coughin‘ and gaggin‘ this juicy action
got us actin‘ funny
so bubble up the honey
joints gettin‘ runny
sweet it up till this shit
is nothin‘ but fuckin‘ yummy
lait in the lungs got me talkin‘
somethin‘ lovely
sticky icky keepin‘ me from bein‘ sickly
– im just ! watch the haney bubble
get a couple cunnies on the doub

INHUMAN I – ausstellung im fridericianum…

BIOTOP MENSCH
STRUKTUREN DES DASEINS

von meinem BIOTOP KOMPOSTLOCH
und BIOTOP HAUPTBAHNHOF NORDSEITE
zum BIOTOP MENSCH
das kann kein zufall sein

PVC-KUGEL II_P1010197_1000_-1

ANICKA YI – le pain symbiotique 2014

zuerst reizt mich diese riesenPVCkugel vom fotografischen. sie lässt einblicke und durchblicke zu, schlägt wellen, blendet, lichtquellen machen durchsichtig, erhellen, was ich sehen soll. bakterielle mikroorganismen – in glycerinseife – auf sockeln – auf symbiotischem brotboden. von allen seiten betrachte ich diese bakterienschau, als müsste ich mit meiner grossen zahl von bildern den hundert billionen, die sich in mir befinden, zu leibe rücken.

INHUMAN_02.043_IV_in der nacht liege ich wach und beobachte wahrnehmbare vorgänge in meinem körper. mit dem ohr auf dem kissen und konzentration entfalten sich eine menge von wahrnehmungen. ich kann meinen puls hören, das rauschen im ohr und das surren in meinem kopf – wie in einem transformatorenhäuschen und einiges andere. nur den bakterien komme ich nicht auf die spur. leise verrichten sie ihr werk, basteln heimlich an meiner körperlichen gesundheit, sprich abwehrsystem, wirken auf kognitive prozesse und fähigkeiten ein und vieles mehr…

INHUMAN II_VIII_KUGEL_04.041der sich anschliessende traum geht mir verloren, er war eindringlich und ausführlich – dass ich ihn nicht mehr weiss, kann ich mir kaum verzeihen. die bakterien sind auf der hut, wollen vielleicht nicht, dass man ihnen total auf die schliche kommt.

ich besuchte die kuppel noch ein zweites mal – übrigens erinnerte sie mich spontan an die „CELLS“ (zellen) von louise bourgeois, Die „Zellen“, die als hoch emotionale Mikrokosmen wirken. dieses prinzip des eingeschlossenseins, ausgeschlossenseins. was einschliesst, schliesst auch aus…

 

INHUMAN_XI_DIV._02.047die aufmerksamkeit auf die gesamten werke zu geben ist mir unmöglich. ich kann sie nicht wiederfinden unter dem slogan der ausstellung. angeschaut habe ich mir alles – hier mein rundgang.

FORTSETZUNG FOLGT…

INHUMAN_III_02.042INHUMAN_GEDÄRME_02.048