FRIDERICIANUM und drumrum…
oder eulen nach kassel tragen…
der römisch – oder ist es griechisch – gekleidete mensch sitzt am friedrichsplatz. wohlbemerkt ,am‘, nicht auf dem friedrichsplatz. vor dem fridericianum hat man ihn des platzes verwiesen. er ist nicht künstler der d14 und fremde können sich nicht auf dem gelände des fridericianum – hausrecht – niederlassen. es scheint mir, als fühle er sich etwas verkannt. seine eule hat er mitgebracht. die ist aufhänger zu einem gespräch – vonwegen eulen nach athen tragen – und das möchte er, mit den menschen, reden. wir reden – d. h. eigentlich rede wieder ich und überrumpele ihn ein bißchen – ihn, der die erklärung des eulensatzes in einem schauspiel des dichters aristophanes – 400 v. unserer zeit – anführt.
s. wikipedia
Die Redensart Eulen nach Athen tragen … (γλαῦκας εἰς Ἀθήνας κομίζειν oder γλαῦκ᾿ Ἀθήναζε ἄγειν) steht für eine überflüssige Tätigkeit. Sie geht auf den antiken griechischen Dichter Aristophanes zurück, der den Ausspruch in seiner satirischen Komödie Die Vögel um 400 v. Chr. prägte. Dort wird in Vers 301 eine herbeifliegende Eule mit den folgenden Worten kommentiert:
„Wer hat die Eule nach Athen gebracht?“
hineingestolpert ins farbenmeer im fridericianum. die menschen lachen, sprechen, bücken sich, um ein muster zu fangen, das sich auf ihnen niederläßt. ich werde hineingezogen in den sog, eine junge frau und ihre mutter sind eifrig dabei, mit den farben zu spielen. mich beziehen sie mit ein, was mir spaß macht. wir kommen ins gespräch – und – das ist es – die gespräche. sie sind hauptteil der d14 – mir scheint, wie sonst nie bei vergangenen ausstellungen.
michaela und michael – ein paar aus frankfurt – halten es lange mit mir aus und bedanken sich für das interessante gespräch. die d14 ist interessant genug, um vielleicht noch einmal nach kassel zu kommen. hier habe ich ganz vergessen ein foto zu machen…
im turm dann der bunte crash. schön schauen sie aus, die am boden liegenden muster, lichtdurchstrahlt. ob sie eine absicht haben – mich stimmen sie heiter, ich erfreue mich an dem farbspiel.
der farbige holzturm – aus restholz gezimmert – schaut einfach nur schön aus, wenngleich er auch eine geschichte erzählt, von der ich nichts weiß – nichts wissen soll, wie adam szymzsyk vorgibt – erstmal.
auch die holzvertäfelung in unterschiedlichen nuancen macht einen guten eindruck an der wand. und die drei farblich passenden bilder reihe ich ein – sie scheinen mir ganz passend. und irgendwann – irgendwann – mach ich mich doch schlau…
die frauen von somalia – sie fallen mir auf. sie sitzen am parthenon und fotografieren sich gegenseitig. ich wage die annäherung. a. wohnt seit drei jahren in kassel. sie arbeitet als krankenpflegerin. g. ist aus london zu besuch und hat dort ihre arbeit. h. wohnt auch in kassel. anmutig – könnte ich sagen – bewegen sie sich in ihren langen gewändern. sie fallen auf durch ihre kopftücher – doch meine kappe ist ebenso abstrakt und außer der speziellen bedeutung schützen sie vor der heftigen sonneneinstrahlung. auf somalie war ich vor vielen jahren nur zu einer stipvisite und wurde festgenommen, weil ich ein kleines mädchen mit ihren auffälligen kleidern fotografiert habe.
hier haben sich die jungen frauen ans fotografiertwerden gewöhnt, doch nicht so ganz – ich habe sehr höflich gefragt und das gespräch stand zuvor.
else lasker schüler – ach du auch. was hast du nur geäußert, dass man dich anstößig fand und verbieten mußte. naja, auch nach heutigen maßstäben redet sie ja nicht jeder/m nach dem mund. grüß dich, else… ich liebe dich.