BOTANISCHER GARTEN im juni…

R O S E N M O N A T . . .

DIE ROSE

als sich die rose erhob
die bürde ihres blühens und duftens
zu tragen mit lust:
hat sie, dass es der letzte sein würde
von ihren tagen, noch nicht gewußt.

nur, dass sie glühender noch werden müßte,
reiner und seliger hingegeben dem licht,
spürte sie – ach, dass zum tode sie rüste
so wildes leben, bedachte sie nicht…

als dann am abend mit mühe
der stengel ihre hingeatmete süße
noch trug, hauchte sie fallend
dem kühlen engel welk vor die füße:
war es genug?

eugen roth





… dartut, wie eine alle tore
öffnende rose.
von der tiefe bis hoch zu den sternen
überflutet die liebe das all,
liebend ist sie zugetan allem.

hildegard von bingen




PÜNKTLICH ZU PFINGSTEN…

DIE PFINGSTROSEN…
einen alten text zu pfingsten 2007 stelle ich noch einmal ein.

in diesem jahr müssens die PÄONIEN herhalten – sorgsam eingefangen und bewundert.
im botanischen garten sind sie mir begegnet, da.h. ihren standort kenne ich seit jahren.
schön sind sie, immer sind sie schön – selbst wenn sie verblüht sind, strengen sie sich an
und das voll und ganz in ihrer prachtvollen schönheit. sie erfreuen und erheitern mich.

 

 

P F I N G S T E N
27.05.2007
…die ausschüttung des heiligen geistes…

bild: monika baer (mit erlaubnis der künstlerin)

mir ist das bild gegenwärtig, und der philosophische gedanke, dass pfingsten und die ausschüttung des heiligen geistes, wo ich plötzlich die sprache einer/s anderen verstehe, nur möglich ist, im kreise von vielen menschen. dass ich mich selbst plötzlich besser verstehen könnte, das ist doch dann noch lange keine ‚ausschüttung’ von geist und schon gar nicht von heiligem.
vor jahren habe ich dieses thema mit meinen tanzfrauen getanzt und gern, weil ich es
auf meine weise deuten konnte. es war so etwas zu spüren wie austausch zwischen oben und unten, zwischen profanem und geistigem.
heute habe ich mir einen jugendgottes-dienst im fs angesehen, um dieses thema in mir zu bewegen. noch immer kann ich es nicht auf den punkt bringen. ich möchte es wie eine erleuchtung sehen, die sich über die menschheit ergiesst, aber ich kann die wirkung und auswirkung nicht erkennen.
vielleicht ist es noch nicht an der zeit. vielleicht auch spielt sie sich in jeder/m einzeln ganz herinnen ab, und vielleicht traut sich keine/r davon zu berichten. vielleicht ist es wie ein aufleuchten, wie ein erhellen eines dunkelgebliebenen aspektes in mir/dir.

rosadora

IM TIEFEN GRUND…

 

 

 

 

 

 

 

im tiefen grund

´…der tiefe brunnen weiss es wohl,
einst aber wußten alle drum,
nun zuckt im kreis ein traum herum….´

und unter blättern
wo die tiefe beginnt
wo es ganz heimlich
und leise sinnt
klingen noch lieder
von altersher
singen und schwingen
zu uns her
entrücken uns
mit ihren klängen
halten uns fest
in ihren fängen

jetzt mußt du wissen
das zauberwort
das stumm dich trägt
an andern ort
wo träume kein traum sind
wo worte nicht zählen
wo alles nur schaum ist
du kannst es wählen
du bist entschlossen
du willst diesen traum
es wachsen dir sprossen
herum wie ein saum
da wird an dinge
dumpf gemahnt
die du als kind noch
hast geahnt

du willst zurück
in mutters schoss
das seerosenblatt
dient dir als floss
dann fällt ein lichtstrahl
dir ins gesicht
durchzuckend sagt es
das gibt es nicht
du kannst nicht gehen
aus der welt
erst wenn sie
ganz zusammen
fällt

rosadora

die ersten drei zeilen: hugo von hoffmannsthal
WELTGEHEIMNIS

SCHLUSSLIED DER AGAVE – KAKTEENHAUS

BOTANISCHER GARTEN KASSEL…

heute sehe ich ihn zum ersten mal – den verwaisten platz von der AGAVE mit der ganz besonderen geschichte. all die jahre gab sie immer wieder ein besonderes bild, für das ich sie bewunderte.
die nun ersatzweise und wie zum trost den platz besetzenden verschiedenen kleineren agavenarten füllen den ort auf keine weise. auch wenn zwei sich mit wunderschönen blüten schmücken ist das nicht zu erreichen.
nie werden sie die aufmerksamkeit und berühmtheit der alten agave – schon von ihrer anlage und größe her – nicht herstellen können.
blühen hat seine zeit und welken hat seine zeit. bei den pflanzen ist das blühen der höhepunkt, aber auch die endzeit. viele werfen dann noch schnell ihre samen in die gegend – damit alles wieder anfangen kann.
nach der agave fängt auch für mich eine neue zeit an.

24. februar 2022

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

27. august 2021

 

 

 

 

 

 

 

 

 

märz 2011

WINTER ISTS und…

WINTERSTRÄUßCHEN…


weinraute für einen hauch duft
und schneeball für die zarteste farbe
und ein bißchen hiervon und ein bißchen davon
zusammen wirkt es aufmunternd und hoffnungsvoll


heute ist die allee menschenleer
aber die bäume sagen es
sie schlafen nicht
sie arbeiten schon an ihrem frühjahrsdress
eben königslinden…

BOTANISCHER GARTEN KASSEL…

STECHPALME – BAUM DES JAHRES 2021…
eine STECHPALME – gleich neben dem bücherhäuschen – baum des jahres 2021
schön geschmückt mit roten kugeln, die mit den roten früchten der palme um die wette leuchten
eigentlich ist mir das leuchten der palmfrüchte das wesentliche
und ihre blätter hält sie schön fest – das ganze jahr über
mit schnee denke ich mir das ganze dann sehr märchenhaft
blüten und blätter sind aber nicht genießbar – den kindern sollte man das schon sagen
ob der baum den schutz des bücherhäuschens braucht, weiß ich nicht
so bieten sie zusammen einen blickfang und ergänzen sich vortrefflich
dass die menschen ihr ihre aufmerksamkeit zollen – das wünsche ich ihr und mir…

fotos rosadora

BOTANISCHER GARTEN…

Z I M T A H O R N…

da denke ich doch gleich an weihnachten und plätzchenbackerei –
der ganze baum ist mir lieber. ich fand ihn jetzt im spätherbst, wenn die bäume eher nackt dastehn und sich in ihrer gänze zeigen. ihr winterschmuck putzt sie heraus und umgibt sie mit einem leuchten.
nie ist er mir im sommer aufgefallen – und er muß da schon eine weile stehem bei seiner stattlichen größe.
der winter entblößt, zeigt mir, was ich in der sommerfülle nicht sehen. fülle blendet. nur wenn ich einen bogen schlage in meiner wahrnehmung, erfahren ich das ganze, erfahre ich sinn. der winter öffnet mir die augen – sozusagen und ich finde ugeahnte dinge. winteraugen zu haben ist eine gnade – nicht den sommer feiern und den winter scheuen. das ganze erst läßt uns erschauern.

BOTANISCHER GARTEN – LETZTER OKTOBERTAG…

LETZTE SONNENSTRAHLEN…

so prächtig war dieser blutahorn selten. er sammelt in sich die allerletzten sonnenstrahlen.
beim nächsten sturm wird er seine blätter lassen müssen.in seiner ruhephase sammelt er energie fürs kommende jahr.

auch die lindenallee hat jetzt ihren allerschönsten auftritt.


das kräuterrondell kommt jetzt zur ruhe. die weinraute will das noch nicht so recht. sie bringt die schönsten blüten hervor und setzt einen duft darauf.

im botanischen garten bin ich immer wieder gern. viel pflanzenzauberei begeistert mich, in der sonne noch etwas sitzen – das wars mal wieder…