SONNE UND KREUZ…

STEINHEILKREIS

GEMÄLDE_SONNE UND KREUZ_P108061680 x 120 – sirius acryl – seidenpapier – moorlauge

STEIN-HEILKREIS_P1080706STEINHEILKREIS

KREIS
symbol der zeit – der ewigkeit – der unendlichkeit

KREUZ
die vier jahreszeiten
irdisches und himmlisches
symbol für rhythmus und mass

SONNE UND KREUZ
der lauf der sonne durch die vier jahreszeiten

inspiration ist das grösste aller geschenke
manchmal muss sie sich erst entwickeln und oft entwickelt sie sich nur sehr langsam wie z. b. bei meinen kreisen
WASSERTROG_II_DSC_7047
als ich den wassertrog der für die d13-hunde human und senor gedacht war fotografierte
hatte ich nicht die blasseste ahnung was mir da angetragen wurde

WASSERTROG I_P1010480
ein zweitesmal fotografierte ich ihn nach dem abräumen (abgesang) der komposterdhügel als er nicht mehr zu sehen war – ich aber von seiner existenz wusste
ich wusste auch nicht weshalb ich ihn mit einem gartenschippchen versuchte wieder ans licht zu bringen – die grossen maschinen hatten ihm so zugesetzt dass er gänzlich verschwunden war bis auf einzwei steinreste die ich erkannte
erstmal kratzte ich die unvollständigen grundmauern nach – später dann umrundete ich ihn mit kleineren steinen
da wusste ich noch nichts von der kraft des kreises
WASSERKREISE_KOMPOST_29.05
die konzentrischen wasserkreise waren dann die nächste stufe des denkanstosses
ein holzstückchen warf ich in die höhe und das fiel ins wasser
der wellende kreis überraschte mich sozusagen  – immer weiter dehnte er sich aus bis er nur langsam am ufer – wenn ich das bei meinem komposttümpel so nennen darf – sich beruhigte – ausklang
kreis – konzentrische kreise – steinkreise – und immer haben sie diese kraft – sie zieht mich an – überträgt sich auf mich – gibt mir ein gutes geborgenes gefühl – der kreis bezieht mich mit ein

spätestens da wuchs etwas in mir und ich nahm mir vor einen grossen kreis zu legen in die mitte des kompostplatzes
das tat ich zuerst mit gleditschie-schoten, die ich vom park einschleppte was mir erstmal ein schlechtes gewissen machte – wollte ich doch keine materialien von irgendwoher intekrieren – schliesslich tat ich es doch nicht zuletzt weil es nicht so viele steine gab die ich dafür verwenden konnte – mühsam holte ich sie dann später nach und nach aus den erdhaufen hervor und hatte schliesslich nach ein paar tagen diesen grossen 5 meter durchmesser grossen
steinkreis
ich hatte einen kreuzschaden was das ganze erschwerte – aber der kreis wollte sich so sehr zeigen dass ich es einfach tun musste – klar weshalb auch das thema kreuz dringlich wurde – sich im kreis ausbreitete

danach legte ich weitere kreise aus – kleinere – und dass mir die traktoren die hin und wieder durchfahren noch keinen überrollt haben ist ein wunder – die kraft der kreise vermag das zu verhindern
der grosse steinkreis ist inzwischen zum heilkreis geworden – kamille hat sich ausgebreitet und blüht zur zeit ganz fabelhaft und leuchtet den platz aus

STEINKREISE ALLE BIS HEUTE_29.05
inzwischen sind es sieben kreise – sieben – wie die sieben plejaden – sieben tage der woche – und vieles mehr –
die sieben vereint das göttliche und das weltliche und steht für besondere vollkommenheit und perfektion – das heisst auch dass sich auf meinem platz nun genug kreise manifestiert haben
meine gedanken kreisen weiter

EINFACH EINEBNEN…

wo bitte lauert hier die gefahr…………

familie fr. sagt wie es geht – ein schild anbringen ‚betreten auf eigene gefahr‘ – sohn merlin, 12, findet gefallen an dem urwüchsigen ort – und die eltern sagen dass der ort bleiben muss – unbedingt alles gleichmachen – das kann es doch nicht sein – es geht um erleben um freude um inspiration

hier der artikel von der HNA – martina heise-thonicke

HNA_IMG_20140525_0002ROSA IM HEILKREIS_P1080805so sah der steinkreis der zum heilkreis wurde (kamille) heute aus

MERLIN IM KOMPO_P1080744herr und frau fr. mit merlin

merlin hat freude an dem wilden ort

KOMPO_MARLON_MERLIN_25‚dieser garten ist nicht genau umrissen – er erschreckt die menschen nicht…‘

etel adnan

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HENNING SCHREIBT:

Schade, – ich  hätte mir  gewünscht, dass sich die „Regionalzeitung HNA“ zum Anwalt macht und für den Erhalt dieser besinnlichen Oase plädiert. Belebte Natur, ein Fleck, an dem man innehält.  Schade!
Aber vielleicht findet sich noch ein mutiger Entscheider.

ROSADORA

du sagst es henning

BELEBTE NATUR

BESINNLICHE OASE

sie tun nur ihre pflicht – das ist oft nicht genug

frei entscheiden – vielleicht wagt es einer

ja, manchen Presseleuten muss man die Texte – und vor allem die Headlines – diktieren.
Andererseits wird den Leserinnen und Lesern schon klar, um was es hier – und speziell Dir, geht.
Du hättest Dir mehr Nachdruck und Entschlossenheit gewünscht….?

Gräm´ Dich nicht, vielleicht bietet die nächste Documenta neue, andere Möglichkeiten und du bist  „ganz aktuell“!

Herzlichst, Henning

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HERMANN SCHREIBT:

Es gibt da einen seltsamen Ort in Kassel, in der Karlsaue.

Zunächst Kompostierungsanlage, Funktionsgelände, ungeliebt und unbeachtet, machte er zur d 13 Karriere, wurde Kulturort, Hochkultur-Ort sogar, kunstbeflissenen Besuchern dreisprachig erklärt, vorgeblich Parabel auf Kunst und Natur, im Grunde aber immer noch Funktiongelände, wurde er doch zum Ende der documenta gnadenlos „abgeräumt“.

Jetzt war der Ort frei, im Raum zwischen ’nicht mehr‘ und ’noch nicht‘ begann er sich zu entwickeln, Altes und Neues verband sich, die Natur fand eine Freistatt, ebenso die Künstlerin Rosadora, die mit ihren improvisierten Arbeiten aus vorgefundenen Materialien dem Platz vorsichtig, ohne ihn zu vereinnahmen, eine besondere Ausstrahlung gab… Es entstand Leben, Vielfalt.

Diesem seltsam-eigenwilligen Ort soll jetzt ein neuer Karrieresprung anstehen: Teil des Aueparks soll er werden, sauber planiert und mit DIN-Halbschattenrasen in der für solche Anlagen vorgeschriebenen Wuchshöhe von durchschnittlich 5 bis 7 cm ausgestattet.

Man könnte den jetzigen Zustand des Geländes als die konsequente praktische Fortführung Pierre Huyghe’s documentaArbeit ansehen, der Kunst entrissen und ins alltägliche Leben überführt, aber die MHK argumentiert mit Sicherheitsbedenken – und dieser Vollkaskomentalität lässt sich schwerlich etwas entgegensetzen.
Ein Schild mit der Aufschrift ‚Vorsicht lebendig – Betreten auf eigene Gefahr‘ – wäre die ideale Lösung.

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ROSMARIE SCHREIBT:

Längst wagen wir geistig die Wand zwischen der Kunst als eigen-
sinnige Sparte eines einzelnen Kunstschaffenden und dem Publikum
zu durchbrechen. Wenn sich dies aber in der Praxis konkret zeigt,
können sich plötzlich nur noch Wenige daran erinnern und erfreuen.
So geschehen im Kompostloch nach der d13 in Kassel. Die Künstlerin
RosaDora hat in ihrer eigenen ART den Ort des erfolgreichen Künstlers
Pierre Huygh weiterbeobachtet und den Naturwandel auch nach der
Documenta in allerfeinster Weise dokumentiert. Statt dieses künst-
lerische Folgewerk als Beispiel zu sehen für Transformationen des
realen Lebens hier und anderswo, wurde bedauert, dass die simple
Grünfläche der Aue verzögert wird. So bleibt leider einmal mehr die
schmerzfreie Lust und Initiative eines künstlerischen Vorbildes in der
Enge der Vorschriften hängen.

 

 

 

MEINE DOCUMENTA…

 

FS OFFENER KANAL IM KOMPOSTLOCH…
GERT_Mail Downloadsfotos gert hausmann

es war der heisseste tag in diesem jahr – 30° –
vorsorglich hatte ich mir ein nasses handtuch um den hals gehängt
meinen platz richtete ich mir im schatten auf einem kissen ein
armin der kameramann fand aussergewöhnlich und gewöhnungsbedürftig dass er sich mit seiner kamera auf einer so niedrige ebene einrichten musste
ein documenta-hocker gab dann die blickhöhe an – auch für christina gabs noch einen hocker
camilla und ich hockten am boden
das mikrofon knatterte ununterbrochen und streikte wohl wegen der hitze
irgendwie gabs eine lösung
GERT_Mail Downloads1fotos gert hausmann

dann die aufnahme
und wie solls losgehn – naja irgendwie gings dann und hörte mit wenigen unterbrechungen auch nicht wieder auf – camilla hatte kaum eine chance mir fragen zu stellen – ich hielt mich fest an meinem redefluss um nicht in meinen gedankengängen gestört zu werden
als das interview fertig war noch ein paar aufnahmen im gelände
wir waren locker und erleichtert und alberten etwas herum

OFFENER KANAL IM KOMPOST_22.52fotos rosadora

die arbeit für christina und armin gehen weiter – ich warte auf das ergebnis und bin schon sehr neugierig

die aufnahmen waren für das documenta archiv das mit einer reihe MEINE DOCUMENTA
kasseler zeitzeugen für ihr archiv befragt
OFFENER KANAL IM KOMPOST_22.5OFFENER KANAL IM KOMPOST_22.51fotos gert hausmann

SCHOCK LÄSST NACH…

MATSCHROSA_P1080244
als ich am dienstag mit den HNA-leuten ins kompost komme – schock – es wird gemäht
mit einem riesigen gefährt und supermäher werden das schöne hohe gras und die brennnesseln mehr zermatscht als gemäht – es regnet schon ein paar tage  – mähen ist also das einzige was man nicht tun sollte – und warum bitteschön sollte in einem kompostgelände welches dem park angeglichen werden soll gemäht werden

KOMPOST_MATSCHMÄHE_15.05ich hatte darum gebeten das kompostareal so zu lassen wie es jetzt ist weil es in seiner urwüchsigkeit einzig ist und den menschen mit denen ich gesprochen habe gefällt weil es sich vom flachen rasen des parks deutlich abhebt und fantasien freisetzt
da herr boßdorf wohl nicht der ist der das entscheiden kann habe ich die MHK und die HNA um beistand gebeten
dann dieser schock und bisher keine nachricht von irgendwoher

da ich mich mit den gegebenheiten nicht anlegen will auch wenn sie meinen vorstellungen nicht entsprechen – den schock nicht gewinnen zu lassen – habe ich meine künstlerische list auf den plan gerufen

KOMPO_MATSCHBILD-16.05matsch – mein freund
ich schleppte eine grosse leinwand 80 x 140 durch die wiesen und machte sie zur zeugin
mit schlamm bewarf ich sie wohl denkend dass sie mir etwas zuraune z. b. was ich der situation abringen könne  – sie war nicht so deutlich wie ich gedacht hatte – ein pflanzenwuschel der zu meinen füssen lag kam mir zu hilfe – er gab an es mit einer rundung zu versuchen – ich tauchte den wuschel in den schlamm – dachte dabei an meine steinkreise die ich im kompost gelegt hatte – aber einen abklatsch oder eine wiederholung – damit wollte der wuschel nichts zu tun haben – die rundung machte er mit – vielleicht wurde ihm dabei schwindelig – und als ich davon ablies bildeten sich schlammrinnsale über die fläche – die gefielen mir und ich half etwas nach – damit ich das ganze im auto transportieren konnte musste das was nun ein bild sein sollte  ja trocknen – die sonne schien und es ging auch ziemlich rasch – doch der so dunkle matsch hielt die farbe nicht blasste aus – ein flaches bild also oder die vorlage für das was es mal werden würde
zuhause an meinem mac – ich hatte fotos gemacht – war ich ziemlich erstaunt dass mich da ein gesicht anlachte – mirko sagte dass es ziemlich schrecklich und ernst ausschauen würde – also ein ziemlich ernst und schrecklich lachendes wesen – mal sehen ob es bleiben darf…

vorgeschichte:
ich fragte henning was ich mit matsch anfangen könne und er schrieb –
Am besten folgendermaßen: Leinwand senkrecht stellen und dann mit Dreck und Schlamm bewerfen und übergießen. So jedenfalls würde ich das versuchen….! Bei dieser Version Handschuhe und Regenumhang nicht vergessen.

Du kannst dich aber auch ausziehen, nackt durch den Schlamm robben und anschließend den Körper über die Leinwand abrollen. Das hat in der Kunst Tradition – und wird als Bild „gern genommen“ Hiervon hätte ich ebenfalls  gern ein Foto…!
Na, dann viel Erfolg und gute Bilder. Bin gespannt.
Herzlichst Henning

mirko und ich haben mindestens eine stunde lang herumgeblödelt wie das denn gehen könnte und dass dies doch der höhepunkt in meiner fernsehsendung sein müsse – und das rote band solle doch eine rolle spielen – das erfordert viel personal – einer der mir die kleider vom leib reisst – jemand der mich mit matsch beschmiert – und eine die das rote band um mich als schlammkunstwerk windet – und nicht zuletzt die fotografen –
das grössere problem wird sein wie ich den matsch vom körper bekomme – oder trocknen lassen in eine hülle schlüpfen um mein auto nicht einzusauen
so gelacht haben wir lange nicht mehr – aber das dolle dabei ist – dass ich es ernsthaft vorhabe….
nun kannst du lachen oder geschockt sein…

liebe RosaDora

das schlamm-gesicht sehe ich auch ganz deutlich.
es ist liebenswürdig, neckisch und jung,
für mich ist es ein schelmisches meitschi.

was deine nackedei betrifft, bin ich ganz und gar nicht
schockiert. die jüngst verstorbene maria lassnig hat es
uns vorgemacht in ihren musealen bildern.

anders auch die femen, die ukrainische barbusige protest-
gruppe, welche mit der faust und beschrifteten nackten
oberkörpern den mächtigen das fürchten lehrt …. sie
müssen teils furcht ums eigene leben haben.

dies ist in kassel weniger zu befürchten, doch neu kommt
bei dir la nature pure dazu, da umweht mich ein eigenartiges
schauern betreffs matchiger erde … es ist aber möglich,
dass genau durch diesen erdenschutz (erdenschürze)
deiner kunst eine erweiterte bedeutung zukommt …..

also denn viel glück dir als kompostfee mit seele und leib,
bin echt gespannt was sich real ergibt du mutige frau
rosmarie

VERGÄNGLICHKEIT IM KOMPOSTGARTEN…

WACHSEN BLÜHEN UND VERGEHEN…
KOMPO_WACHSEN UND VERGEHEN_DSC_1623
im kompostgarten ist es zur zeit sehr auffällig dass wachsen blühen und vergehen unmittelbar nebeneinander existieren – alles hat seine zeit –
im gartenbeet oder oft auch in botanischen gärten und parks wird das verblühte herausgenommen – so ist der jahreslauf der pflanzen nicht nachvollziehbar
den teil des welkens und vergehens sparen wir gern aus
auch in unserem eigenen leben halten wir das oft so – wer schaut schon gern sein eigenes welken an – und das vergehen mündet in den tod

in der pflanzenwelt ist es die verwandlung der wir besser nachspüren könnten würde uns das beispiel der natur besser gegeben und verdeutlicht
vielleicht wäre es einfacher wenn wir nicht dem tod ,anheim gegeben‘ würden sondern die ,verwandlung‘ annehmen könnten
KOMPO_TIERSCHÄDEL_DSC_1661
wir wissen nichts
wir wissen alles
unser leben ist endlich
wir hoffen auf ein leben nach dem tod
wo soll das sein
wie fühlt sich das an
wer sind wir dann

das leben ist ein spiel
wir spielen
und nehmen es ernst
das ernste leben
das spielleben
auch das trennen wir
die erinnerung der anderen an uns
unsere hoffnung
nicht umsonst gelebt zu haben
KOMPOSTWESEN_D700_10.05
meinen kompostwesen
habe ich einen aufschub gegeben
zwei jahre – seit der d13 – leben sie mit mir
kein wetter hat ihnen leids getan
das tier leiht ihnen seinen kopf

alles in verwandlung
pflanzen
tiere
menschen

WILDES KOMPOSTLOCH…

WILDPFLANZENLIEBHABERIN

vielleicht habe ich es nicht gleich gemerkt dass ich zur wildpflanzenliebhaberin geworden bin – hier auf den hügeln legen sie sich ins zeug – die wilden pflanzen – als müssten sie beweisen mit wie wenig erde sie auskommen – sie wachsen und blühen um die wette – bedanken sich damit für diesen wunderbaren ort – sie verwinden und verbinden sich miteinander – machen sich gegenseitig mut und geben sich den halt untereinander den sie so dringend brauchen – reichlich platz haben sie hier – das macht sie grösser aber auch anfälliger
KOMPOST_FRÜH_KRÄUTERHÜGEL_6.052
am morgen schauen sie mich an – oder schaue ich sie an – wie vom schlaf erwacht – taunass ohne ihr streben nach dem licht zu unterbrechen
an dem punkt beginnt meine liebe zu den wilden pflanzen – sie sind zauberhafte fotomodelle – um nicht -objekte zu sagen, denn das sind sie ja nicht – objekte – ich kann sie nicht hier und dahin beordern um einen günstigen fotoblick zu erhaschen – sie sind da und bleiben da und zieren sich nicht für mein fotogucken – wenngleich ich das auch manchmal annehmen möchte
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die kratzdisteln od. ackerdisteln – eine differenziertere benennung kann ich nicht finden und finde es schade für diese distelvielfalt – haben zur zeit das sagen – ich sage zur zeit – weil es eine strenge pflanzenwuchsordnung gibt

TAUBNESSELN_P1070395die taubnesseln waren zuerst da – doch die sind gleich ganz verschwunden und auf ihrem weg

KLEINES SPRINGKRAUT GEDREHT_P1070398das kleinste der springkräuter ist eifrig dabei für nachwuchs zu sorgen und rollt sich zusammmen – das klettenlabkraut in seiner aufdringlichen manier ist auch nicht von dauer – fällt irgendwann zu boden und weicht anderen pflanzen

BRENNNESSELN_P1070413die brennnesseln haben es schwer – wahrscheinlich weil samen leichter durch eine rüttelmaschine fallen als brennnessel-rhizome – die wenigen die sich hier halten konnten sind grazil und treten fast einzeln oder in klitzekleinen grüppchen auf

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die strahlenlose kamille ganz oben auf dem hügel – gras mischt sich dazwischen und schmückt mit den langen blütenrispen das beet wie schleierkraut einen blumenstrauss – zaghaft auch die winden – doch ich sah sie vereinzelt – sie werden genug wuchskraft haben um ihre art zu erhalten – knoblauchsrauke hier und da etwas zögerlich – und ein einziges springkraut hat es geschafft – ich hoffe es schafft den festen stand und eine gute blüte –
noch schmückt ackersenf das beet – gibt hier einen farbklecks ein und dort –
ich halte meine augen offen was sich als nächstes hervortut

an den anderen hügeln andere befindlichkeiten und vorkommnisse – doch dieser hat zur zeit meine aufmerksamkeit

D I S T U L A – IM KOMPOSTLOCH…

DISTULA
DISTULA_P1070378
ich nenne sie distula in anbetracht ihrer enormen wuchsgrösse und prächtigen entfaltung
hier nimmt sie sich die resterde die feuchtigkeit das licht die wärme und treibt es auf die spitze – sie überwächst mich gestaltet den ganzen hügel – der ist zu einer wildpflanzen-gartenanlage geworden

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das morgenlicht gibt einen wunderbaren glanz – die arien der vogelstimmen untermalen das ganze – ein naturschauspiel
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es gibt so viel zu entdecken
wenn ich eine pflanze male beginne ich mit einem langen stengel der nach oben wächst  und dann das drumherum die blätter die knospen und blüten
hier wo die pflanzen genügend platz haben wachsen sie erstmal in die breite bilden einen kreis und damit eine enorme standfestigkeit – das lässt sich eine vielzahl von pflanzen einfallen – als hätten sie ein gemeinsames muster oder vorhaben
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der giftige hahnenfuss wächst üppig in diesem jahr – hatte er zur documentazeit einen schmächtigen wuchs – steht er hier sich ausdehnend und sehr kräftig und übertreibt es ein bisschen für meine begriffe – aber die zählen ja nicht – und – erklär mir natur
die vielen kleinen blüten wirken in der menge – ähneln der strahlenlosen kamille
noch im august letzten jahres hatte die hühnerhirse diesen platz inne – davon kann ich im moment nichts entdecken – gebiete werden gebtauscht und eingenommen nach eigenen gesetzen

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die kleinen hahnenfussblüten bilden einen wunderbaren kontrast zu dem ackersenf am hügel – gelb schmückt den ort und stimmt ihn heiter – grosse maiheiterkeit

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die krähe kommt – holt sich ihr brot von mir und wagt sich mutig dicht heran – sie kräht die anderen nicht herbei sondern holt sich brocken für brocken und bringt sie in verschiedene verstecke – elegant ist ihr tiefflug

DIE FRAGE NACH DER QUINTESSENZ…

im kompostloch

DIE FRAGE NACH DER QUINTESSENZ_P1070237
es ist alles da
das kreuz steht für die göttlichen eigenschaften – die vier elemente – die himmelsrichtungen
es steht für harmonie und vereinigung der gegensätze – es steht für verbundenheit – für dies ist mein platz – für anwesenheit und vieles mehr
der schnittpunkt in der mitte des kreuzes gilt als die wesentliche fünfte kraft – ist somit die quinessenz – gibt uns die denkaufgaben –
was ist das wesentliche – das wichtigste für uns in unserem leben – was macht leben aus – nicht nur meines sondern im besonderen und insgesamt

.
mein kreuz hat eine eigene geschichte
an ina schrieb ich
ich – ROSADORA – derzeit noch DUSCHENKA und tanzfrau – du erinnerst dich…
habe das kreuz gestrickt geflochten genäht
ROTE GÖTTIN_IMG_20140504_0001 Kopie1997

und beim tanz der rote göttin ausgelegt – also erntedank – umtanzt mit meinen frauen – eine frau hatte ihre ganzen rankerosen vom haus geschnitten – eine andere brachte den roten hut und die roten schuhe mit
und stell dir vor
gestern kam eine – marlis – wie passend – von den tanzfrauen ins kompostloch seither nie mehr getroffen…

und nun ist es neu zu füllen – das kreuz –
vielleicht ist ‚versenken‘ wie du schreibst das einzig richtige  – ‚wieder ein wunderbares Kunstwerk, ich versenke mich in das glühend rote Kreuz !!
Handarbeit – die beiden Schals. Wer hat sie gemacht – handgestrickt, handgeflochten, handgenäht?‘

mir fiel ein ,in deine lieb versenken will ich mich ganz hinab…‘ das ist ein christliches weihnachtslied

haften blieb mir das ,versenken‘ wie du ja auch schreibst und so bleiben mir die verschiedenen symbolischen bedeutungen und eine grosse geschichte die mein rotes kreuz hat – rot ist es wegen der roten göttin und gibt damit enorme energie und verstärkt die aufforderung es wahrzunehmen – die harmonie in unserem zusammenleben anzustreben und die gegensätze zu berücksichtigen und mit einzubeziehen
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als ich das kreuz im kompostloch auslegte hatte ich noch keine vorstellung was es mit mir und dem ort meiner wahl machen würde
nun habe ich damit die ausgeprägte energie eingegeben – bin in gutem austausch

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JOSEPH BEUYS IM KOMPOSTLOCH…

 

BEUYS-EICHE IM KOMPOST_P1060971
Joseph Beuys: 7000 Eichen

Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung, 1982-1987
7000 Eichen:
3826 Eichen, 1086 Eschen, 651 Linden, 549 Platanen, 391 Ahorne, 216 Rot-Apfeldorne, 163 Robinien, 91 Kastanien, 7 Ulmen, 6 Mehlbeeren, 6 Japanische Schnurbäume, 7 Hainbuchen, 2 Walnussbäume, 1 Ginko, 1 Lederhülsenbaum, 1 Tulpenbaum und je eine Basaltstele
documenta 7 (1982) – documenta 8 (1987), Stadtgebiet Kassel


bisher dachte ich immer es seien ausschliesslich eichen – nun fand ich diese aufstellung und studiere sie und werde auch noch herausfinden wo die bäume jeweils wachsen
nie habe ich mir klar gemacht dass joseph beuys nicht nur eichen pflanzen liess um eine verwaldung kassels zu erreichen habe mich aber gewundert dass sie so verschieden ausschauen – zu verschiedenen zeiten ausschlagen und farbe zulegen
leider konnte er mit der verwaldung der stadt die verwaltung nicht abschaffen – das musste ich heute schmerzlich erfahren… davon mehr an anderer stelle


die kleine eiche im kompostloch wurde bei der documenta 13 eingefügt in das kunstwerk von pierre huyghe – sie wurde nicht eingepflanzt sondern als attraktion nahe des eingangs abgelegt
kaum jemand hat sie zur kenntnis genommen – erst lag sie auf einem der hügel – nach der d13 wurde sie zwischen brennnesseln geworfen – dann lag sie nach dem kompostlochabbau eine weile am nordeingang bis sie schliesslich zersägt und weggeschafft wurde –

nur der wurzelrest liegt noch am nordeingang von dem ich gestern das foto „tod eines baumes“ fotografierte
umgeben von blühenden wildpflanzen – so scheint sie mir geehrt und  auch beachtet – also nicht ins vergessen gefallen

ZWEI JAHRE documenta …

 

KOMPOSTEINGANG 30.04.2012_DSC_967530. april 2012

KOMPOSTEINGANG_20.04.2014P1060975april 2014
heute genau vor 2 jahren am 30. april 2012 und heute am 30. april 2014 habe ich diese fotos vom nordeingang des kompostloches aufgenommen
manchmal ist etwas so als wäre es gestern gewesen und gleichzeitig so als wäre es lichtjahre her – wie in einem anderen leben
in einem film kann man zwei ereignisse nebeneinander stellen unabhängig von zeit –
im gedächtnis werden sie getrennt durch unendlich viele ereignisse die sich dazwischen schieben
viel öfter gehe ich durch den südlichen ein- oder ausgang
auch für pierre huyghes „untilled“ gab es diese beiden möglichkeiten mit der nr. 83 markiert
seit zwei jahren beobachte ich nun diese unaufhörlichen veränderungen
versuche zu verstehen wie das leben tickt was es will oder nicht und was es mir vermitteln kann mit meinen vergleichen und verbindungen – manchmal gehen leute hindurch – dann ist es ein bisschen wie documenta
es ist viel geschehen – aber es ist noch nicht zuende…