NACHRICHTEN AUS DEM KOMPOSTLOCH…

K O M P O S T K E R L

marlon entdeckt, dass dem kompostkerl ein arm fehlt. er stand an andere bilder angelehnt hinter der tür. jemand war unvorsichtig, hat mit der tür den arm erwischt.
das gerippe des kerlchens ist aus springkraut, das 2012 zu „untilled“ herangewachsen war. es hatte also einen für springkraut verhältnismäßig langes leben – oder soll ich überleben sagen. es erweckte – und damit hat es eine ungeheure geschichte – marlons interesse – erweckte sie so sehr, dass er dem KOMPKE (abkürzung von kompostkerl) den arm wieder ersetzte, er war ja noch da und nicht neu.
aber zuvor stellte er noch fest, dass das WERK – und das wurde es durch marlons umsichtiges tun – also, dass das werk sehr schmutzig war.
„hast du mal nen lappen?“ klar, hab ich doch. und so machte er sich daran,
die leinwand zu säubern. marlon war gründlich und ehe er mir sagte, was er dachte und damit vor hatte, wunderte ich mich über seine gründlichkeit und wollte ihn ausbremsen. „ist doch gut so“.

ich sagte noch, dass wir im oder mit dem kompostloch mal gemeinsam was veranstalten könnten. und dann gab er kund, dass er in seinem gärtchen einen 5 x 5 großen schuppen hat und ihn als kunstraum herrichten möchte. und da soll u. a. mein kompostkerlchen eine bleibe finden.

ob er das staunen der besucher erlangen wird ob seiner herkunft, kann ich nicht erahnen. auf jeden fall wäre er der beweis dafür, dass alles kunst ist, wenn man es in die richtige richtung schiebt.
KOMPKE kompostloch…

vom WÜRZELCHEN zur WURZEL zum WURZELWUNDER…

WURZELWERK IM KOMPOSTLOCH…

Weltretter Wurzel: Das Wunder unter der Erde

aus: Wissen & Ratgeber

Lange vernachlässigt, werden besondere Kräfte von Wurzeln jetzt in der Wissenschaft erforscht: Sie helfen, Probleme des Klimawandels, der Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung und des Umweltschutzes zu bewältigen. Sogar seltene Erden können sie aus der Tiefe fördern. Ein Wunderwerk der Natur.

Pflanzen müssen Dürre- und Hitzeperioden aushalten und Überschwemmungen überstehen. Wurzeln sind dabei von entscheidender Bedeutung. Sie suchen im Boden aktiv nach Nährstoffen und wehren Gefahren wie Krankheitserreger und Gifte ab. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Forschungszentrum des Helmholtz-Instituts in Jülich untersuchen das Wurzelwachstum mit Hightech-Verfahren – und schauen ihnen so erstmals direkt beim Wachsen zu. Das Ziel: stressresistente Samen für Pflanzen mit robusten Wurzeln zu züchten. In Schweden wird an einer mehrjährigen Weizensorte geforscht, die bodenschonend für höhere Erträge sorgen soll. Und an den Küsten Hollands sind Wurzeln Retter in der Not. Küstenökologen pflanzen spezielle Gräser vor den Deichen: Es entstehen Salzwiesen, die wie ein natürlicher Wellenbrecher wirken. Und mit dem sogenannten «Phyto Mining» will man nutzen, dass Pflanzen auch Metalle wie Germanium oder Seltene Erden aus dem Boden fördern können. Kann daraus gar ein neuer, umweltfreundlicher Industriezweig entstehen, der Importabhängigkeiten lösen könnte?

beim herausreissen der eingebrachten kunstteile – auch fremde pflanzen – nach der documenta 15 passierte, dass eine große wurzelwand hängen blieb. das war und ist für mich der eigentliche kunstteil – ein wunderwerk der natur.
menschen orientieren sich schon lange an den gegebenheiten der natur – und menschen haben durch falsche sichtweisen und behauptungen verhindert, die pflanzenwelt als das zu sehen, was sie ist und dass sie in der schöpfungsgeschichte die erste stelle einnimmt. wir kommen erst ganz hinten an…
dass die pflanzen uns weisheiten vermitteln (medizin u. a.) wissen wir eigentlich schon lange. nur unser verhalten danach auszurichten fällt uns nicht ein. unser größenwahnsinn läßt das nicht zu. doch nun scheint der punkt gekommen, wo menschen ohne die hilfe der pflanzen nicht weiterkommen – nicht weiterleben können. und wenn sie sich nicht sputen und nicht über die grenzen springen, sehen sie ganz blass aus – und dann erst das ende…

KOMPOSTLOCH NOCH MAL…

ZWEI NEUE BÜCHER…

beobachtet und fotografiert – das folgende jahr nach der „untilled“ 2012 – 2013

KOMPOSTLOCH I
rosadora
bei: ifolor

KOMPOSTLOCH II
pflanzen
rosadora
bei: ifolor

KOMPOSTLOCH I und KOMPOSTLOCH II sind reine fotobücher und zeigen die veränderungen im jahr nach der documenta 13, also 2013. es war ein sehr regenreiches jahr. es kamen pflanzen ans licht, die im erdreich auf ihren auftritt gewartet haben.


nach der documenta 15 eine ähnliche situation. überbleibsel sind weggeräumt, für die d15 eingebrachte pflanzen (hirse – sonnenblumen und andere) ausgerissen und die frage, warum das alles. die pflanzen hätten doch mitgespielt und den bauwagen hätte ich gern übernommen und eine situation wie 2014 entstehen lassen. auch die menschen würden weiterhin den weg durch das kompostloch suchen. und ich hätte (leider in sitzposition) in dem bauwägelchen gespräche anbändeln können. ist aber nicht…

KOMPOSTLOCH …

… HIER BEGINNT DIE WELT
aus BIOTOP KOMPOSTLOCH (BUCH) 8/2015

hier
beginnt die welt
hier
am rande der erde
aus furchen
schleichen sie sich
hervor
man nennt sie gewächse
das wachsen
zu entziffern
gelingt
uns wohl nie

rosadora

und…
der philosoph und anthropologe MAX SCHELER bemerkt: „man sieht die pflanzen atmen, wachsen und sterben. der natürliche eindruck, die pflanze sei unbeseelt, verschwindet vollständig. man schaut die ganze dramatik des lebens – die unerhörten anstrengungen.“ sagte dies nachdem er den film DAS BLUMENWUNDER von MAX REICHMANN GESEHEN HATTE. 1926
darin: PFLANZEN HABEN EINEN PULS WIE DER MENSCH, SIE LEBEN. sie haben fähigkeiten, WELCHE DIE DES MENSCHEN NOCH ÜBERTREFFEN.
und… wir haben 5 sinne, die pflanzen haben noch 15 weitere…

www. grüne moderne.de

hier im kompostloch sind die beobachtungsmöglichkeiten durch das ständige überlagern der schon eingebrachten pflanzen immens. die einen kommen neu hinzu, während die anderen schon versucht haben, sich neu zu etablieren und fuß zu fassen.


dem AMPFER blieb genügend zeit, seine ganze kraft in ein neues wachsen und blühen (valven) fließen zu lassen und sich zu vermehren.

den WINDEN im documenta-arial, die sich prächtig über einen ganzen hügel gelegt hatten, haben sie den garaus gemacht. wie er sich blühend in szene gesetzt hätte, habe ich sehnlichst erwartet.

hier sind BLÜHEN und VERGEHEN dicht beieinander, weil fast das ganze jahr über immer wieder abfälle von der insel siebenbergen eingebracht werden.

nun warte ich und bin gespannt, wie das ganze weitergeht.

KOMPOSTLOCH – NACH DER DOCUMENTA 15…

…UND ABGERÄUMT


der komposthaufen ist nun wieder mein KOMPOSTLOCH. es macht mich neugierig, es fordert mich heraus. mirko sagt, da kommst du nicht durch und wählt für sich einen anderen weg. aber ich will – ich will da durchkommen, auch mit gehwägelchen, nichts kann mich abhalten.
alles doc. zubehör ist weggeräumt, nur ein kiesteppich klammert sich noch an den grund. sicher wird er noch abgeräumt.
mit den siebenbergen-abfällen, die jetzt im herbst reichlich anfallen, ist der durchgang sicher bald wieder geschlossen.
alle absperrungen sind beseitigt und ich bewege mich quer durch schleichwege. ich kenne sie von früher und die kompostpracht weckt erinnerungen und macht gute laune. ich tanke – der duft bleibt in und an mir hängen, ich pflücke hirse und entdecke dabei eine eigene art. immer muß ich etwas einsammeln, um noch ein teil von dem, was ich sehe und erlebe dauerhaft um mich herum zu haben, zwecks besserem erinnern.


der alte zauber gilt auch hier. mirko findet in einer baumrinde einen geist, ein wesen, das lichtdurchflutet zu strahlen beginnt. strahlen steckt an – ich beginne zu strahlen. KOMPOSTLOCH-ZAUBER…

MEIN LIEBLINGSBILD es zeigt das ende und gleichzeitig den beginn. die wurzeln, im erdreich hängen geblieben, garantieren das fortbestehen. da kommt mir der sinnspruch: „Wer weiss denn, ob das Leben nicht Totsein ist und Totsein Leben?“
Euripides 480 – 406 v. Chr.

www.gruene moderne.de
DIE NEUE SICHT AUF PFLANZEN
zoe schlanger
schwingende körper, elektrische wesen

INSEL SIEBENBERGEN…

KARLSAUE – DOCUMENTA 15…

eine verbindung von der INSEL SIEBENBERGEN und dem KOMPOSTHAUFEN Documenta 15 wurde zwar in den schriftlichen erklärungen erwähnt, kam aber beim besuch des KOMPOSTHAUFENS irgendwie nicht zum tragen.

da die verbindung aber eine entscheidente ist, füge ich einen älteren beitrag ein, um einen besseren ein- und durchblick zu bekommen. sämtliche pflanzenabfälle von der insel finden hier in dem kompostloch ihre erstmal letzte ruhestätte. d. h. – eine LETZTE RUHESTÄTTE gibt es (auch) bei pflanzen nicht. es geht immer weiter. der aufenthalt, wie auch immer, ist nur vorübergehend.

ich bin neugierig, wie die entwicklung hier weitergehen wird und ob eine documenta die NEUE SICHT AUF PFLANZEN unterstützen kann.

das neue buch entspricht vollkommen der alten sehweise und hält die menschen zurück, indem die pflanzen ausschließllich lateinisch benannt sind (was ja ein durchschnittlich begabter mensch keinesfalls beherrscht) und von einer neuen sichtweise nicht die geringste spur.

www.gruene-moderne.de
die neue sicht auf pflanzen

hier mein etwas älterer aufsatz:

INSEL SIEBENBERGEN

seit 1710 gibt es die insel siebenbergen.
als das grosse basin mit der schwaneninsel angelegt wurde, legte die ausgebaggerte erde den grundstock für siebenbergen.
der letzte von sieben künstlich angelegten hügeln gab den ausschlag für den namen. zu der zeit hatte er noch mehrere hügel mit kleinen ausblicksbergen.
anfang des 19. jahrhunderts wurde siebenbergen in anlehnung an den englischen landschaftsgarten umstrukturiert und neu bepflanzt.
wilhelm hentze´s (hofgartendirektor) pflanzenliebe galt vorwiegend den bodenblühern (geophyten) und exotischen pflanzen. auch seltene heimische wildstauden, die er bei exkusionen durch nordhessen sammelte, siedelte er hier an und schaffte für sie geeignete bedingungen.
die insel war früher nur mit einer fähre zu erreichen. sie wurde von einem seil gezogen. 30 personen hatten darauf platz. diese wurde1942 von einer fliegerbombe zerstört.
seit der bundesgartenschau 1955 erreicht man die insel über eine brücke.

die insel ist auf drei ebenen angelegt. im unteren bereich findet man seltene baumarten.
hibisken und fuchsien sind mit vielen sorten vertreten. im mai blühen rhododendren und
azaleen in den schönsten farben und zieren die hänge.
im alpinum wächst hochgebirgsflora. dieser bereich wurde 1986 angelegt und sind aus verschiedenen kontinenten zusammengetragen.

auf der zweiten ebene wachsen farne und seltene koniferen.
die dritte ebene wird von einer weitausladenden zeder bewohnt.
von allen ebenen hat man einen guten blick zur schwaneninsel und weiter zur orangerie. doch im obersten ausblick erreicht er den grössten überblick.
besonders beliebt sind die vielen pfauenpaare, besonders die radschlagenden männlichen tiere.

die insel ist zu jeder jahreszeit interessant. aber mir sind zwei höhepunkte in erinnerung.
der mai mit der farbenpracht der rhododendren und azaleen, dazwischen farbenprächtige, immer in neuen farben angepflanzte bodenblüher, und der herbst mit den zahlreichen stauden in wunderschöner farbausprägung.

eine besondere atraktion ist der taschentuchbaum, davidia involucrata var. vilmolucrata, auch taubenbaum genannt. diese varietät ist in der chinesischen provinz sichuan heimisch. fast alle in deutschland gepflanzten exemplare gehören zu dieser varietät. ihr charakteristikum sind die unterseits vollkommen kahlen und glänzend hellgrünen blätter. viele menschen finden ihn besonders und kommen seinetwegen hierher. im jahr, 2011, hat er so prächtige exemplare von taschentüchern gezaubert, dass ich mehrmals hierher kam.

rosadora

VOM KOMPOSTHAUFEN…

WIEDER ZUM KOMPOSTLOCH…

„Wir haben uns in der Karlsaue für ein Areal entschieden, das nicht unter der Obhut der Parkgärtner steht und wo sich alle Lebensformen gegenseitig regulieren. Die Gärtner nennen es „Theaterschlag“. Dort gedeiht zwischen riesigen Erdhaufen ein verwildertes Ökosystem, ein Produkt aus den Resten des Pflanzenkomposts der Blumeninsel Siebenbergen.“
so documenta 15

obwohl mir seit „untilled“ das KOMPOSTLOCH näher und näher gerückt ist, und ich auch mit den gärtnerinnen und gärtnern der INSEL SIEBENBERGEN und der AUE in kontakt war, ist mir der begriff THEATERSCHLAG noch nie begegnet.

drei jahre lang habe ich das KOMPOSTLOCH kartiert, mein blog damit angereichert und bücher anfertigen lassen (17 an der zahl) und mir scheint, dass darin die geheimnisvollen botschaften stecken und erkannt werden wollen.

meine aufmerksamkeiten waren in diesen jahren fotografischer natur. nun, da ich nicht mehr gut laufen kann, verlege ich mich auf das auf- und nacharbeiten meiner fotografischen dokumentationen – u. a. in form von weiteren büchern. darin setze ich auf neuerlich in den blickwinkel gestellte weisheiten, die eine neue verbindung zwischen mensch und pflanzen erkennen. dabei ist mir wichtig, dass die pflanzen wesen sind – einen charakter haben – uns wege weisen können, die wir bisher völlig unbeachtet liessen.

dass diese weisheiten bei uns erst so spät erkannt und berücksichtigt werden, ist mir völlig unerklärlich. in indien z. b. werden pflanzen und tiere voller hochachtung behandelt und in ehren gehalten.
nicht, dass alle kreaturen – auch pflanzen sind dies – als heilig angesehen werden, sondern dass alles was lebt eins ist – ein großes ganzes.
planzen können hunderte von jahren ausruhen und sich wieder in richtung licht bewegen – wollen uns GEDULD lehren, der zeitfaktor spielt dabei keine rolle, oder eine ganz andere.

das kompostloch erneuert sich von jahr zu jahr, tritt immer wieder neu in erscheinung und zur documenta zeigte es sich prächtig. es gab auch – ganz ungewöhnlich – fremdeinwirkungen. so vereinte man HIRSE mit HÜHNERHIRSE, SONNENBLUMEN mit ACKERWINDEN. ich erkannte die einwirkungen, aber sie waren erträglich für mich.



alternative kamerafunktion in blau
aufnahme von dieser
täglich ausgewechselt pflanzenteile

UNTILLED – KOMPOSTLOCH – KOMPOSTHAUFEN…

eine übersicht vom werdegang des komposts vom anfang der d 13 bis heute d15 unter verschiedenen betreuerinnen und betreuern

VOR BEGINN DER DOCUMENTA 13

JUNI – AUGUST – SEPTEMBER – DOCUMENTA 13

PIERRE HUYGHE – „UNTILLED“


M A R L O N

ROSADORA mit SENIOR


F E O D O R A  die morgens die bienen aufdeckte und abends wieder ins bett brachte…


A N D R É mit human und senior,
der nicht der sohn von human ist

R O S A D O R A – KOMPOSTLOCH


MEINen KREIS (zuletzt waren es sieben) legte ich anfangs aus gledischie-schoten
und wechselte später in steine, die ich im kompostloch zusammensuchte


IM KREIS – in der mitte vom kompostloch – wuchs über den sommer die allesheilende kamille. die natur erneuert immer wieder alles neu…


DER ROTE FADEN – der von einem ausgang zum anderen quer durchs kompostloch lief und das pentagramm (fünfstern) mit seinen unterschiedlichsten bedeutungen.


und die BEUYS-EICHE, deren bedeutung sich nicht erschloss… eben erklärungslos –
mal hier mal da lag und letztlich zersägt und entsorgt wurde.


MEINE FOTOLEINE – anfangs zwischen zwei großen bäumen gespannt, mußte weichen, weil es angeblich zu gefährlich war unter den bäumen, und bekam dafür zwei pfosten
– eben unter diesen `gefährlichen´ bäumen. nun sahen die fotos aus, wie wäsche auf der wäscheleine… georg schaute häufig mit hund, was sich inzwischen verändert hatte…


LYRIK-HÜGEL…


KONZENTRISCHE KREISE mit tiefer wirkung…


LYRIKHÜGEL mit ROTEM BAND…


ZUM 75-STEN schiffe fahren ab – legen an – begleiten den lebensweg…

 

DOCUMENTA 15 – KOMPOSTHAUFEN
fotos rosadora


das buch, das sich selbst schreibt…
dieses ist schon fertig


das d15-buch ist noch im entstehen. die besucherinnen und besucher und kinder sind eifrig am werkeln – nicht schlecht…

ZUSAMMENBRUCH UND WIEDERAUFBAU…

VOM KOMPOSTLOCH ZU FRAUNHOFER…

der vorschlag von mirko – die vorherige ausstellung mit einzubeziehen
hat bei mir viele überlegungen in gang gesetzt
heute nacht kam ich dann zu diesem ergebnis
der eigentliche beginn dieses themas
ZUSAMMENBRUCH UND WIEDERAUFBAU
begann im KOMPOSTLOCH in der aue
ich übernahm das kunstwerk des pierre huighes
nach dem die d13 mit carolyn christoph-bakargiev beendet war
und stellte meine eigenen erfahrungen ins blog
es dauerte 3 jahre und nach dem grandiosen erfolg
räumte mir das gartenamt über nacht
alle meine kunstwerke und steinkreise einfach ab
meine bemühungen das KOMPOSTLOCH als kunstwerk
zu erhalten hatte keinen erfolg
danach fand ich hinter dem alten zoll- und verladebahnhof
eine neue wirkstätte – dachte ich
nach abstellen meines fahrzeugs hinter dem bahnhof
lief ich quer über das gelände
eine verbindungsstrasse von der schiller-straße gab es noch nicht
die clara-immerwahr-straße wurde erst später
zum übergang von rothenditmold zur stadt mitte
ich wollte das kunstwerk von Lara Favaretto
Momentary Monument IV
besichtigen und fotografieren
dass ich dabei ein biotop besonderer art entdeckte
zog nach sich, dass ich es auf vielen fotos einfing
die freude dauerte nicht lange
eine kunststudentin, die an ihrem boot herumwerkelte,
erzählte mir, dass das gebäude des zollbahnhofs
abgerissen werden soll
das war ein schock
er führte dazu, dass ich den gesamten zollbahnhof
in fotos dem nichterinnern entreißen wollte
ich fotografierte alles, aber auch wirklich alles
als dann die bagger anrollten war mir klar,
dass das meine aufgabe war, die geschichte kassels
aufzuzeigen und der vergänglichkeit zu entreißen
ich fotografierte und fotografierte mehrere tausend fotos
EIN  BAHNHOF VERSCHWINDET
hieß dann die ausstellung, die ich im OFFENEN KANAL
zeigte
ZUSAMMENBRUCH UND WIEDERAUFBAU
enthielt auch den aspekt, dass hier etwas neues entstehen würde
FRAUNHOFER hatte sich das areal  angeeignet
und fing an zu bauen
während der abbau in vier monaten erledigt war
brauchte fraunhofer gute vier jahre für den aufbau
den abbau wie den aufbau habe ich in tausenden von
fotos eingefangen und stelle sie zur verfügung
so daß die menschen sich jederzeit vergewissern können
wie das einst und jetzt zusammenspielen und sich fügen
rosadora

KOMPOSTLOCH IN DER AUE…

EIN BESUCH BESONDERER ART…

marlon sagte einmal – das kompostloch wird dich niemals loslassen –
ja, immer mal wieder schaue ich nach, was sich dort tut.
vor ein paar monaten lag es noch voll zugeschüttet mit gartenabfall
und laub darüber.


dass es sich so ins zeug legen würde und nun voll begrünt und mit
pflanzen, die ich noch von der zeit kenne, da ich das kompostloch
zu meinem kompostloch machten und meine momentkunst kreierte
und lange gespräche mit den besucherinnen und besuchern führte.
eine fruchtbare zeit auf verschiedenen ebenen.


die HÜHNERHIRSE hat sich wege gebahnt und ist auf der ganzen ebene
des sich neu formierenden kompostlochs zu finden. und das groß und stark wie nie.
früher aßen die menschen diese hirse, sie stand auf vielen speiseplänen. heute wird sie durch andere getreidearten ersetzt. ob die sich inhaltlich hervortun,
weiß ich nicht genau. auf jeden fall pflücke ich einen strauß, der steht
auf meinem esstisch und ich erfreue mich daran, dass es ihm so gut geht.

zu meiner zeit gab es auch stetige veränderungen und nach einer nassen
periode war mit der hühnerhirse ein großer teil bedeckt. juman, der dukumentahund mit rosa bein, und ich trollten
uns hindurch – wir mochten die gerste und die gerste mochte uns.

außerdem konnten sich jetzt wieder eine große anzahl pflanzen und blumen durchsetzen, die sich als schmuck erweisen und hoffnungsträger, dass es irgendwie weiter geht.