BOTANISCHER GARTEN…

Z I M T A H O R N…

da denke ich doch gleich an weihnachten und plätzchenbackerei –
der ganze baum ist mir lieber. ich fand ihn jetzt im spätherbst, wenn die bäume eher nackt dastehn und sich in ihrer gänze zeigen. ihr winterschmuck putzt sie heraus und umgibt sie mit einem leuchten.
nie ist er mir im sommer aufgefallen – und er muß da schon eine weile stehem bei seiner stattlichen größe.
der winter entblößt, zeigt mir, was ich in der sommerfülle nicht sehen. fülle blendet. nur wenn ich einen bogen schlage in meiner wahrnehmung, erfahren ich das ganze, erfahre ich sinn. der winter öffnet mir die augen – sozusagen und ich finde ugeahnte dinge. winteraugen zu haben ist eine gnade – nicht den sommer feiern und den winter scheuen. das ganze erst läßt uns erschauern.

URWALD SABABURG REINHARDSWALD…

HAAREIS AM TOTHOLZ …

URWALD_SCHAUMGEFROREN_IX_P1600559foto rosadora

vor jahren schon fand ich diese merkwürdigen zaubereien im urwald an einem todholzstamm. herumgefragt, was das für eine bewandnis hat, bekam ich keine passende antwort.

dank NABU bekam ich heute den tip und einen bericht über das geschehen:

`…darüber hinaus besteht in der kalten Jahreszeit an manchen Stellen mit etwas Glück die Möglichkeit, Haareis zu entdecken. Hierbei handelt es sich um feine, dicht beieinanderstehende Eisnadeln, die sich unter bestimmten Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen auf Totholz bilden, sodass es aussieht, als würden daran weiße Haare wachsen. An der Entstehung dieser „Eiswolle“ ist wahrscheinlich ein Pilz beteiligt.`

mich hat es so entzückt, dass ich mich heute noch daran erinnere und ich denke mal wieder: alles fügt sich und erfüllt sich, mußt es nur erwarten können…

SCHLÄFT EIN LIED…

SCHLÄFT EIN LIED IN ALLEN DINGEN_04.01.08

040108_magie-der-steine_wilhklka-045_400pix.jpg

schläft ein lied in allen dingen,

die da träumen fort und fort,

und die welt hebt an zu singen,

triffst du nur das zauberwort.

joseph von eichendorff

das bild ist mit dem lied, der melodie, eng verbunden. ich kann nicht sagen, was zuerst da ist – ob ich das bild finde und darauf das lied erklingt, oder umgekehrt.
vielleicht gehe ich auch mit einer melodie in mir und bin so gestimmt auf den erforderlichen blick, den ich brauche, um mich auf die dinge einzuschwingen, um kleinstes im grossen zu entdecken.

ich trete an einen riesigen findling und halte meine kamera ganz dicht daran. ‚was sehen sie denn da’, fragt mich ein mann. ‚kommen sie. ich lasse aus einer kleinen flechte einen baum in der wüste werden’. er schaut auf das display und staunt. ‚verrückt’, sagt er und winkt seine frau heran. ‚schau mal’.

den dingen aufmerksam begegnen, ihnen respekt entgegenbringen, in ihnen den zauber des universums entdecken. wie froh mich das macht. und wenn die sonne, die lichtbringerin, ihren charme spielen lässt, die kleinen dinge durchleuchtet und die grossen dinge klar sehen lässt, bin ich der glücklichste mensch der welt.

das leben ist die kunst der begegnung. 
(vinícius de moraes)
ich begegne menschen, dingen, tieren und den elementen gleichermassen. aus diesen begegnungen entsteht etwas tiefempfundenes und unwiederbringliches, das ich speichere in meinem herzen, in meiner seele, in meinem ganzen körper, und etwas von der schönheit und dem licht beginnt zu leuchten.

 

WANDERLIBELLE – PANTALA FLAVESCENS…

EINE BESONDERHEIT IM BOTANISCHEN GARTEN…

aus:
LibellenWissen.de
Andreas Thomas Hein

Der Name Wanderlibelle ist bereits ein Hinweis auf ihre besonderen Eigenschaften. Die Wanderlibellen legen in einer Höhe von 1000-2000m, Strecken von rund 8000 km über den Indischen Ozean zurück. Teilweise wurde von Beachtungen in Höhen von über 6300 Metern (Nepal) berichtet. Jedes Jahr zum Einsetzen des Monsuns fliegen Wanderlibellen in großen Schwärmen bestehend aus mehreren 100 Tieren, von Indien bis nach Afrika. Damit sind die Wanderlibellen aus derzeitigem Wissensstand die Langstrecken-Rekordhalter unter den Insekten.

es ist schon eine besondere art der aufmerksamkeit und geduld erforderlich, um so eine seltene schönheit zu entdecken. sie, die libelle, flog von einem weißen – wohl kalkfleck – auf den anderen und genoß die herbstllichen sonnenstrahlen. diese art war mir noch nie begegnet – ich mußte im netz nachschauen und fand den überaus spannenden artikel. 8000 kilometer über den indischen ozean, dass muß ich mir erst einmal vorstellen. eine denkwürdige begegnung…

foto mirkotu.
danke m.

WALD-ENGELWURZ…

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ein älterer beitrag fiel mir dazu ein…

E N G E L W U R Z . . .  auch angelica

in einem beet von pierre huyghes „untilled“ entdecke ich eine pflanze die mir vom namen her nicht bekannt ist
ich schaue nach
ENGELWURZ

eine pflanze die mich begeistert und ein name der mich fast umhaut E N G E L W U R Z
das muss ich mir ersteinmal bildlich klar machen
engel – himmel
wurz(el) – erde
sie verbindet irdisches und himmlisches mit ihren wirkkräften

hat man erst einmal etwas erkannt
begegnet es einem und erkennt man es immer wieder
mit ina und re die zur dOCUMENTA 13 nach kassel gekommen sind
gehen wir im ilyssia essen
ich komme gar nicht hinein in den laden
rechts und links neben dem eingang
in einem grossen blumenkübel ENGELWURZ
als würde es die arme ausbreiten
und rufen – ach da bist du ja (wieder)
ich bin so erstaunt dass es mir die sprache verschlägt

und dann weiss ich es jedesmal wieder ENGELWURZ

ein erzengel soll einem mönch zu zeiten der pest
diese pflanze verraten haben

die engelwurz – auch angelika genannt – ist eine eindrucksvolle erscheinung
wie sie wohl hier in das kompostloch gekommen ist
sie überragt mich bei weitem – ich muss zu ihr aufschauen und tue dies mit grosser neugier und aufmerksamkeit
sie hat eine eindrückliche sprache die meine seele stärkt und lockt mich bei jedem besuch alle paar tage zu sich hin
lebenskraft vermag sie zu erneuern
ihre ausstrahlung überwältigt mich
wie sie zum licht will und selbst diese lichte ausstrahlung schenkt
ihre samen hält sie wie mit fingern weitgespreizt gegen die sonne
ich lege ein paar von den samen auf meine zunge und lasse sie wirken
sie öffnet mein herz schenkt mir zuversicht und freude
engelwurz wärmt meine seele

sie braucht drei jahre um ihre blüte und grösse in voll zu erleben
die dann ihr innewohnenden kräfte erzählt sie uns in vollem rausch und ich gerate mitten hinein

ihre dreigeteilten blätter ordnen sie der zahl drei zu
drei ist eine alte heilige zahl

„Sie war das Symbol der dreifaltigen Göttin in ihrer Gestalt des jungen Mädchens, der reifen Frau und der Greisin. Symbol der drei Phasen des Lebens von Wachstum, Tod und Wiedergeburt. Eine Trinität, die untrennbar miteinander verbunden ist. Und vielleicht weist uns die Angelika darauf hin uns dem Lebensfluss hinzugeben, die Phasen des Werdens, Wachsens und Vergehens anzunehmen. Ihre Kraft, so wird berichtet, schützt in Zeiten von Krisen und Veränderung und begleitet und stärkt uns in Transformationsprozessen.“

siehe auch
http://www.heilpflanzenkunde.blogspot.de/

DIE AUGENGÖTTIN…

KARTOFFEL UND HAUSWURZ…

sie überwacht das wachsen meiner pflanzen
im topf sind kartoffeln
die wollen ans licht
ich will sie nicht ernten
ihre blüten sollen mich erfreuen

ich kenne sie aus kindertagen
da haben wir kartoffelkäfer sammeln müssen
mit den vielen unkrautvernichtern
gibt es die heute sicher gar nicht mehr
an die blüten erinnere ich auch
die waren zart und weiß mit rosa und lila
was meine wohl zeigen werden


in die hauswurz habe ich mich verliebt
in einer gärtnerei habe ich sie erstanden
die haben wohl gegossen und gedüngt
beim wachsen kann ich zusehen
sind es die pflanzen oder der frühling
die so drängen und in drei tagen
riesenleistungen vollbringen
ich habe meine freude daran
und bin gespannt
wie das enden wird

RUCKEDIKUUU….

RINGELTAUBE IM BAUM….

stundenlang sitzt sie da. ich fotografiere durch die scheibe, damit ich sie nicht aufschrecke. die ringeltauben sind dauergäste bei mir – ich füttere – obs schneit, oder die sonne scheint. sie danken es mir  mit ihrem guruu guruu. findeli scherzt manchmal mit den vöggeli, dann klappert er mit den zähnen. sehr zutraulich sind sie nicht – irgendwie gehen katzen und vögel nicht zusammen. doch ich habe besondere freude an meinen vöggeli und an meinem kater.

NATÜRLICH NATUR….

dem grün zugetan

nach dem regen das große erwachen

Hallo Rosadora

Schönes Bild. Interessant. Spontan kommt mir dazu folgendes in den Sinn:

wirre Gedanken – das gelbe Grün gewinnt.

Passt irgendwie zur Corona-Situation. Und die Hoffnung (das gelbe Grün) siegt…Was meinst du?

Gruss aus dem frühlingshaften St. Galler Rheintal. Elsbeth Maag

 

Terzette, die Herz und Seele berühren….

Die LYRIKERIN ELSBETH MAAG veröffentlicht ein neues Buch

foto: benjamin manser

Die Buchser Lyrikerin Elsbeth Maag hat 69 Terzette in Buchform veröffentlicht. Der pensionierte Buchser Kantonsschullehrer Valentin Vincenz hat die Texte ins romanische Idiom Sursilvan übersetzt.

unruhige nacht
der mond im streit
mit den wolken

rosen am zaun
malven und mohn
die gärten feiern

pappeln im wind
sie üben das fliegen
ich fliege mit

die schlammzungen
die deutlichen reden
des rheins

im sturmwind der
bizarre fächertanz

BUCH :   T E R Z E T T E

lyrik von ELSBETH MAAG – ins rätoromanische übersetzt von valentin vincenz                   24 CHF  erhältlich im buchhandel und bei
e.maag@rsnweb.ch und vvincenz@bluewin.ch