www.momenta 100.de
PIERRE HUYGHE
das lied vom honig
in zeiten höchster gefährdung der honigbienen erscheint ein büchlein von ralph dutli
DAS LIED VOM HONIG, das mir von grosser bedeutung scheint.
unser leben ist mit dem der bienen diffizil verbunden. ohne die bienen können wir nicht leben. wenn die bestäubung der meisten pflanzen und bäume nicht mehr stattfindet, können wir nicht ernten. grosse recourcen unserer nahrungskette fallen aus.
die biene bedeutet auch uraltes weltkulturgut, schenkt wirksame heilmittel in vielfältiger form, gibt anlass zu tiefgründigen gedanken und reichen symbolen.
in mythen aus griechenland und ägypten waren sie die heiligen tiere der göttinnen und götter. sie waren die kleinen helferinnen des weltschöpfers. sie beflügelten und beflügeln die fantasie der dichterinnen und dichter. martin opitz nennt die bienen zärtlich die ´honigvögelein´. sie waren die vögel der musen.
in dem büchlein ist ein anhang mit zahlreichen poetischen beispielen.
pierre huyghes bienenfrau ist eigentlich der höhepunkt in der anlage, wenn nicht, ja wenn ihr die hunde human und senor nicht die schau stehlen würden.
am morgen schläft sie noch und auch die bienen. eine bienenkiste für die nacht verhüllt kopf und bienenstock, bis die kiste abgenommen wird.
die bienen bestäuben die im kompostareal angesiedelten aphrodisierenden pflanzen. das springkraut gibt den bienen nahrung im überfluss. es stellt etwa 40mal so viel Nektar her wie eine vergleichbare heimische Pflanze.
ursprünglich wurde es als zierpflanze aus dem himalaya über england nach europa eingeführt. das ist ca. 170 jahre her. dass es sich so rasant verbreitete lässt die annahme zu, dass die menschen schon zu der zeit, oder im laufe der jahre, herausgefunden haben, dass die pflanze diesen hohen nektargehalt aufweist.
nun nimmt sie überhand, eine bedrohung für die einheimischen pflanzen in dem sinne, dass bienen und pflanzen eine symbiose eingegangen sind. die biene hat in jahrmillionen hochdifferenzierte sensorische und kognitive fähigkeiten entwickelt. ihre tänze und gesänge sind ordnende und formgebende orientierungshilfen.
in pierre huyghes pflanzengarten existieren planzen, lebendige wesen, bauschutt, belebtes und unbelebtes nebeneinander.
ich beobachte, die verwandlungen, die prozesse, die sich hier abspielen, das kommen und gehen, das leben und das sterben. die verknüpfungen, die ich herstelle, helfen mir mein verstehen zu erweitern, meine sicht auf die dinge zu weiten. alles ist mit allem verbunden.