SCHNEE IM URWALD…

P1600786wer sagt, dass bäume nicht tanzen. dieser reckt sich der sonne entgegen – mit letzter kraft. wie ich ihn dafür bewundere…

URWALD_URWALDWESEN BESTES ALLER ZEITEN_P1600866

und dieses hier – das allerschönste urwaldwesen, was ich im vergangenen jahr hier sah. sonnenhungrig wie wir menschen auch.

URWALD MIT MIRKO_kamineiche_ 22.01

der kamineiche wieder mal ins geäst geäugt. eine vielzahl an formen und farben reizen immer wieder. nie sind die bilder auch nur ähnlich.

URWALD_BÄUME AM SCHNEEHORIZONT_P1600859

unterschiedliche entfernungen – geben sehdenkaufgaben…

AN DIE BÄUME IM WINTER…

AUE_GEFROREN_BAUM GEGEN HIMMEL_P1600699
gute bäume,
die ihr die starr entblätterten arme reckt zum himmel
und fleht wieder den frühling herab!
ach, ihr müßt noch harren, ihr armen söhne der erde,
manche stürmische nacht, manchen erstarrenden tag!

aber dann kommt wieder
die sonne mit dem grünenden frühling euch;
nur kehret auch mir der frühling und sonne zurück?
harr geduldig, herz, und bring in die wurzel den saft dir!
unvermutet vielleicht treibt ihn das schicksal empor.

Johann Gottfried von Herder (1744 – 1803)

DIE WEISE ALTE…

wird zur  FUNKELNDEN…       hier vor fünf jahren – 2011

sie hat sich ein weisses häubchen aufgesetzt. ihre augen schauen sorgenvoll. es weht ein kalter wind.
heute trennen wir uns von altem, um neues beginnen zu können. das setzt energie frei, und derer bedarf es, damit das neue gelingen kann. wir tanzen, um alles überflüssige abzuschütteln, schlagen die trommeln, drehen uns im kreis – im kreis, bis uns schwindelt, oben und unten durcheinander gerät. neuordnen, uns dem lebensrhythmus einquirlen. lebendig soll es werden und voller freude.
die weise alte wird begeistert sein, wenn sich etwas tut. die guten energien sind angezapft. nichts geht verloren. jede bemühung bringt uns einen schritt weiter, einen schritt hin zum immerwiedergeborenwerden – tag für tag. jede fantasie ist erlaubt, baut eine neue welt. aus der ALTEN DER ZEIT wird so die FUNKELNDE. sie begleitet uns auf unseren wegen. sie macht uns mut.
die weise alte hat sich in einem baum manifestiert. an unserem tanz will sie teilhaben. es juckt sie bis in den hals hinein, so gerne möchte sie mittanzen. doch hat sie diese erscheinung in einem baum selbst gewählt und muss froh sein, dass sie an diesem platz eine so gute sicht hat und alles verfolgen kann.
sie wird uns das jahr über begleiten und schaun, ob die entscheidungen, die wir getroffen haben, in die ordnung passen.
der weltenordnung ist sie verpflichtet, das sollten wir wissen und uns an ihr ein beispiel nehmen.

… und heute… 2016

URWALD_MEIN BAUM UND ANDERE_I_29.12sie hat sich verdoppelt. aus einem gesicht sind zwei geworden. siamesischer zwilling oder trennt sich die funkelnde von der weisen alten. sie scheinen mir sehr unterschiedlich. immer freue ich mich, wenn sie noch da ist – die weise alte in doppelgestalt…

WENN BÄUME GEHEN…

URWALD
URWALF_GEFÄLLTER_P1600490URWALD_MEIN BAUM UND ANDERE_STRASSENBAUM GEFÄLLT_III_29.122
baumriesen – wieder einer und noch einer – der eine gefällt, der andere gestürzt. lange wird es dauern, bis sie ersetzt werden und die größe dieser beiden baumriesen erreichen.
ich springe aus meinem auto und will herausfinden, woran er gelitten hat – der, den man geköpft hat. mein laienauge kann keine großen schäden finden, die ein fällen erforderlich gemacht hätten. aber sicher reichen kleinere macken, wenn ein baum an der straße steht und menschenleben gefährden könnte. menschen, menschen, menschen – als wären sie wichtiger als bäume….

URWALD_GESTÜRZTER_P1600540 URWALD_MEIN BAUM UND ANDERE_1:3 BAUM IV_29.123der gestürzte ist ein teil eines drillings – herausgebrochen gibt er eine große wunde frei. zweidrittel stehen noch. ob die eine chance haben und sich gegen starke winde halten können… gestürzter stamm und die anderen zweidrittel sehen gesund aus – kräftige baumwesen, aber im inneren hat es gefault, hat sie auseinandergerissen. kraftvoll die noch aufrecht stehenden stämme, kraftvoll auch noch der liegende teil des baumes. bäume haben kraft im leben und im sterben.
URWALD_MEIN BAUM UND ANDERE_BLÄTTER_II_29.121 URWALD_SCHAUMGEFROREN_IX_P1600559der raureif zaubert kleine kunstgebilde. sie sind einzelerscheinungen und zeigen sich, wenn sonst nirgendwo sich raureif niedergelassen hat.
URWALD_MEIN BAUM UND ANDERE_VON HINTEN KOMMEND_V_29.124URWALD_MEIN BAUM_VI__29.125
an meinen baum komme ich nun von ganz anderer seite als sonst. er hat sich verändert. er hat einen knacks bekommen ist nach hinten weggesackt und am hinteren teil, also das, was früher mal oben war, sind teile herausgebrochen. wenn er dann ganz in sich zusammenbricht, ist er für mich immer noch MEIN BAUM.

URWALDHEXE IM REINHARDSWALD…

wie die urwaldhexe zum PLATZHIRSCH wird – dem gehe ich auf die spur und werde es doch nie ganz erfassen.

HEXE ZUM STIER_REINHARDSWALD_II_P1600308vor jahren war sie für mich die urwaldhexe in meinem buch. und jedesmal, wenn ich in den urwald fuhr, bat ich sie um einlass, obgleich sie mir sagte, dass sie dafür nicht zuständig sei, es nicht in ihrer macht läge – so drückte sie es aus. es war mir ein bedürfnis, sie um einlass zu bitten – also, so ein stilles verneigen, um zu zeigen, dass es mir keine selbstverständlichkeit ist, einfach so in den urwald zu stolpern.

HEXE REINHARDSWALD_3X_IV__05.129 HEXE_REINHARDSWALD_VI__05.1211in all den jahren hat sie sich ganz in sich zurückgezogen, aber ich weiß, dass sie dennoch da ist. treu habe ich sie immer besucht und zusehen müssen, wie sie immer weniger wurde. aber das ist ja nur die äußere gestalt – das wesen bleibt mir in erinnerung.
an ihrer stelle hat sich jetzt ein platzhirsch breit gemascht. ein stück resthexe trägt er in seinem maul. ich mache mir gedanken, ob es fürsorge ist und er sie auf ihrem restweg beschützen will, oder ob er sie verschlucken wird.

HEXE REINHARDSWALD_VERSCHIEDENE_VI_05.1212HEXE_REINHARDSWALD_ I_P1600301ich verneige mich weiterhin und gebe der hexe die ehre.
so in weiß gekleidet ist es auch ein zwiespalt – ein hochzeitskleid – oder ein totengewand. es verkörpert beides – leben und sterben.
HEXENBAUM 2009 HEXENBAUM_II_2009_P1130518_bearbeitet-1

RAUREIFFLÜSTERN…

RAUREIFFELD BEI VELLMAR_III_P1600066im urwald nachschaun, was der raureif dort zaubert. so weit kommt es nicht. gleich hinter vellmar links und rechts felder mit bäumen und alle wie mit puderzucker überstreut.
mein auto lenke ich in einen feldweg und beschließe, mich hier erst einmal umzuschaun.
RAUREIFFELD_VELLMAR_V_04.121 RAUREIFFELD_VELLMAR_VI_04.122zauberhaft und mit jedem schritt schöner. überraschung an überraschung. so ununterbrochen und durchgehend der raureif wie zuckerbäckerei und fast ein bißchen kitschig. jedes bild ein treffer, jedes foto ein hochgenuß.

RAUREIFFELD_VELLMAR_VII_04.123RAUREIFFELD_VELLMAR_IV_04.12der mistelbaum trifft in mein herz. so kugelig, so zusammengerutscht, jede mistel ein eigenes gebilde und doch insgesamt ein ganzes, ein rauhreifkunstwerk und gegen den strahlehimmel ausnehmend perfekt in szene gesetzt.
RAUREIFFELD_VELLMAR_IX_04.124 RAUREIFFELD_VELLMAR_X_04.125aber die überraschungen liegen vor mir, wenn ich nur gehe. erst erregt er meine aufmerksamkeit, obwohl er noch weiter weg ist, der besondere baum. ich zoome ihn heran und er bleibt einfach nur ein baum, der mir ins auge fällt. ich bin von ihm durch einen graben getrennt. und als es dann die möglichkeit gibt, zu ihm hinzugelangen, ist die überraschung groß. das, was mir  an dem stamm so eindruckvoll schien, ist ein herabhängender dicker baumstamm. der baum, wohl mehrstämmig, war einfach umgeknickt und aufgerissen und es sah aus, wie eine große blutige wunde. kopfüber hing er nun fest und baumelte in der luft. er berührte fast die erde, deshalb sah es von weitem aus wie ein farbiger stamm.

RAUREIFFELD_FELDWESEN_P1600076nicht nur der stamm war es, der mich überraschte, sondern ich bekam außerdem noch ein weiteres geschenk. im urwald sammele ich urwaldwesen für mein buch. und hier war ein wesen – also kein wald-, sondern ein feld- oder wiesenwesen, das mir in die augen schaute und ich ihm. freudig begrüßten wir uns und, nasowas, ich darf es fotografieren und in meine sammlung nehmen. ich bedanke mich und beschließe, für heute schluß zu machen mit der fotografiererei, damit ich nicht noch mehr überraschungen erlebe. zu viele überraschungen verderben die freude, gut dosiert sind sie auszuhalten.
RAUREIF_FELD BEI VELLMAR_I_P1600028 RAUREIFFELD BEI VELLMAR_II_P1600063die sonne blendet, meine brille läuft an, und ich fotografiere fast blind und auf verdacht. bin dann überrascht, dass fast jedes stimmt.
es ist mühsames gehen über die gefrorenen holprigen felder. gern würde ich laufen, ja, wenn…
mit urwald wird nichts mehr – die energie ist verpufft. vielleicht gibts morgen noch eine möglichkeit. ich nehme mal an, dass der raureif bleibt bei den temperaturen…

DIE EISKÖNIGIN…

RAUREIF_BÄUME HOCH_III_29.112einen moment fühle ich mich so, als ich vom reinhardswald über die dörfer richtung heimat fahre, und mit eisgeschenken überhäuft werde. obwohl ich erschöpft bin vom waldwesenfang, lenke ich mein auto in einen waldweg. alles vereist, wie am vortag und ich so schlapp war, dass ich das nicht mehr schaffte.
also, eifrig überquerte ich einen graben, um die eisbaumreihe zu erreichen – und ehe ich mich versah, blieb ich im langen eisgras mit dem fuß hängen, fiel und machte eine rolle über die rechte schulter und lag rücklings unter einer eisbirke. ich war erschrocken und die birke lachte sich eins ins fäustchen. um mich von dem schreck zu erholen, blieb ich erstmal liegen und machte von der eisbirke ein zwei fotos.

RAUREIF_BÄUME_II_29.11 RAUREIF_BLÄTTER_I_29.111dann aber hochgerappelt und unbeirrt über die eiswiese zu meinen fotomotiven.
ich verschlang sie fast,  drückte und drückte auf den auslöser, getrieben von den herabfallenden eisstückchen, die am boden lagen, wie zerbröckelte pommes.

RAUREIF_ÄPDEL AM BODEN_III_29.113an einem apfelbaum kam ich zur ruhe. die restblätter bunt wie angemalt, die äpfel am und unter dem baum hart gefroren. zwei nahm ich mit und denke, so geschockt werden sie voller süße sein. auf einen bin ich getreten und wunderte mich, dass er wie frischer apfelbrei roch.
ein bißchen gras, ein bißchen bäume, ein bißchen acker – und nun muß es gut sein.
ich lobe mich, daß ich mich noch aufrappeln konnte, und durch den sturz bleibt die ganze eisaktion für immer im gedächtnis.

WALDSEHNSUCHT I…

WALDWESEN UND WALD…

herbst ist nicht gleich herbst. die bäume reagieren auf jede wetterveränderung und auf sehr unterschiedliche art. hier sind die kleinen buchenbäume wie ein schmuck. sie haben ihre blätter noch festgehalten, die sind rotbraun und die sonne, die am vorletzten tag des november unbeirrt ihre leise wärme und grelles licht sendet, bringt sie zum leuchten. wie weihnachtlich geschmückt, so dass mir die kleinen grünen tannen erst später auf den bildern auffallen.

REINHARDSWALD_WALD_I__28.11REINHARDSWALD URWALDWESEN_II__28.113für meine waldwesensuche ist sonne nicht sehr geeignet – der kontrast von hell und dunkel zu stark. zwar mache ich immer mal wieder den versuch sie zu fangen, das ein oder andere wesen, aber ich kenne die auswirkungen der zu grellen sonne. im november steht sie noch dazu besonders schräg, und schräg sind dann auch die bilder.
aber der wald als landschaftsbild gefällt mir sehr gut in seinem besonderen leuchten, wie ein gemälde. das bewahrheitet sich auch später beim betrachten der bilder als stimmig, und ich tauche auf einer anderen ebene noch einmal ein in das leuchten.

REINHARDSWALD URWALDWESEN_III_28.112 REINHARDSWALD URWALDWESEN_IV_28.111hier, wo es keine wege gibt, ich durch hochblühendes gras und gestrüpp mich fast zwänge, bleibe ich hängen an brombeerzweigen. mein mantel kennt das schon und weist die dornen, nachdem sie sich festgekrallt haben, wieder ab. heidelbeerbüsche, leichter zu durchqueren, und immer von einem umfallbaum zum anderen, an denen sich die waldwesen besonders gern anlehnen. ich beneide sie um ihren überlebenswillen und den einfallsreichtum zur neugestaltung – die einen in wesen, die anderen in unwesen und als solche nicht zu erkennen. auch die unwesen bemerke ich und schaue sie an. vielleicht mache ich auch mal ein buch über die unwesen des waldes. mag ja angehen. alles, was die fantasie anregt, ist mir willkommen.

heute treibe ich es auf die spitze. da ist wieder ein baum in der waagerechten und er lockt mich und noch einer, bis ich passen muß und mich nicht mehr auf den beinen halten kann. zu viel ist nicht gut – ich stolpere über dicke bemooste und rauhreifbehaftete baumstämme, kann die balance nicht halten, falle und stoße mich an mein schienbein. heute kann ich kaum auftreten, weil mir auch die kniescheibe einen streich spielt.
sehnsüchte, wenn sie erfüllt werden, müssen häufig teuer bezahlt werden…

U R W A L D II . . .

ALINA UND TILL…

ich bin allein im urwald – wunderbare stille – fast zu helle sonne, die sich am mittag schon wieder wendet – zum glück. knallesonne bekommt den fotos nicht.
aber da ich heute ja nicht fotografieren will – nicht wirklich – nur mal hier und da – den wildapfelteppich z. b. – im urwald wirklich eine seltenheit – ist das so in ordnung.
URWALD_TILL-ALINA_I_25.117an der kamineiche treffe ich alina und till – noch nie vorher gesehen – oder doch… als wir ins gespräch kommen- und das passiert, weil ich alina frage, ob sie noch ein paar fotos im kamin machen könne mit meiner kamera. na klar – und es werden ganz schön viele. till sagt, sie versteht was davon, sie ist fotografin und filmerin. alina krabbelt noch einmal in den baum. da käme ich vielleicht noch hinein, aber sicher nicht wieder raus…
URWALD_TILL-ALINA_II_HOHLER BAUM_25.114 URWALD_TILL-ALINA_III_HOHLER BAUM_25.1110dann reden wir – eine lange weile – und till meint dann, sich erinnern zu können, mit mir im UNTILLED von pierre huyghes bei der d 13  schon mal gesprochen zu haben.
es wird eine lustige begegnung und eine lebendige. wir erkennen uns und fallen uns um den hals oder die hälse besser gesagt.
beide sind künstler/innen – alina aus berlin in der kasseler uni. und till aus kassel in berlin in der berliner uni. sie haben sich in kassel getroffen und sind zusammen in den urwald.
alina ist performences-künstlerin und zur documenta 14 in athen zur eröffnung und auch in kassel zugange. mit stoffen hat sie zu tun und teppichen. till schwärmt von ihren fähigkeiten der verwandlung. ich bin neugierig und – komm doch mal in die uni… na klar
und zur documenta.

es wird ein langes gespräch und till hat kalte füße bekommen in seinen surfschuhen. sie kennen beide auch marlon m., den mit yumi, dem podenco von der d13. alina kennt ihn auch vom studium.  wir reden ein ganze weile von dem gemeinsamen bekannten marlon, dem langen kerl. und till kennt auch laura aus hamburg, die tochter meines ex. na sowas.
URWALD_TILL-ALINA_IV_ MARGARETE_25.116
es geht noch lange und vom widersinn der umzäunung der bäume, welche die menschen ja doch durchbrechen – bis hin zum gemeinsamen joint unter der margarete, die ich den beiden noch zeige.  da hocke ich mitten im urwald und paffe – sowas aber auch…
am abend wollen wir noch gemeinsam essen – irgendwo. das wird dann aber nichts.
wir werden uns sehen, in der uni, in der aue, bei mir oder anderswo auf einen kaffee und weitere lange gespräche. spannend…

SEHNSUCHTSORT…

U R W A L D . . .
URWALD_WALD_P1590413das wetter ist so unsagbar schön für november, dass es mich in den urwald zieht – schon wieder…
am parkplatz ein knabe aus göttingen – hobbyfotograf. ich frage, wies war im urwald. naja, das hat sich alles stark verändert, sagt er. die umzäunungen. die stinken mir auch, sage ich. er –  die müssen wohl sein bei den vielen menschen, die sie nun daher locken. für den tierpark ist das ja sehr schön. das gespräch geht noch über göttingen, wo ich 15 jahre eine tanzgruppe hatte. am ende sagt er noch – heute habe ich nur nach oben fotografiert.

URWALD_DUNKLE SCHÖNE HEUTE_25.115nach oben fotografiert… heute habe ich gar keine lust zu fotografieren. einfach nur sein. klettere dann aber zu meiner DUNKLEN SCHÖNEN, die jetzt zu erkennen ist zwischen laublosen staksebäumen. so enttäuscht bin ich, wie sehr sie sich verändert hat. nicht mehr zu erkennen als SCHÖNE. vielleicht als DUNKLES etwas. und – wie die zeit vergeht – oder wir – erkenne ich und muß es hinnehmen.

URWALD_BRANDBAUM_III_NACH OBEN FOTOGR._25.111am brandbaum vorbei zur margarite, der noch ganz schön dicken. aber ihr LAMUNGO, den ich so nannte in meinem buch, hat auch ganz sehr gelitten.
dann höre ich stimmen an und in der kamineiche – denke, es sind vater und kind – das kind in der eiche. fast freut es mich, dass die menschen zu ihr noch finden, obwohl – obwohl dieser hässliche zaun sie davon abhalten soll.
es sind zwei junge menschen, alina und till, wie sich später herausstellt.
die geschichte geht dann anders.

URWALD_I_ NACH OBEN FOTOGR._25.113 URWALD_II_ NACH OBEN FOTOGR._25.112später noch das erinnern an den satz – …nur nach oben fotografiert.
das sehe ich als aufforderung und möglichkeit. die dunklen äste nehmen sich gegen die blätterdächer und den blauen himmel vorzüglich aus. zwar habe ich an der kamin- und der wappeneiche und dem brandbaum schon oft nach oben fotografiert – aber eben nicht so ausschließlich. das gibt ein anderes gefühl, zieht den blick in den himmel.