…IN DER KARLSAUE…
„… was uns erfüllt bei solchen wiedererkennungserlebnissen ist … die freude an dem, was die gewächse der natur … überdauern lässt….“
gertrud höhler
DIE BÄUME DES LEBENS
das hat mich gestern umgehaun – vorgestern noch entdeckte ich eine baumart, die ich nicht kenne. es waren mehrere bäume auf einem fleck, die sich dadurch hervortaten, dass sie noch reichlich belaubt waren und unter den blättern klitzekleine früchte trugen.
ich dachte an eine wildkirsche, aber die kirschen der wilden kirsche sind weitaus grösser als diese an meiner neuentdeckten baumart. eine kleine „kirsche“ probierte ich und eine frau rief – nicht essen, die kann doch giftig sein. nein, das glaube ich nicht. sie ist süsslich, und um den kern hat sie nur einen hauch von fruchtfleisch. ausserdem stirbt sichs nicht gleich von einer einzigen beere…
naja, bis heute weiss ich den namen nicht.die frau, die mich warnt, hat ihren mann dabei. die wissen auch nicht, wie der baum heisst.
und ich weiss nicht wie sie heissen, diese beiden menschen – in meinem alter. ich nenne ihn den FROSCHFUSS. er trägt diese schuhähnlichen gebilde an den füssen. ich darf fotografieren. wir unterhalten uns also über die froschschuhe und die bäume schauen sie sich dann noch an…
dann gestern – das wiedererkennungserlebnis. an einem anderen ort erkenne ich diese baumart wieder. diesmal ein einzelner baum, aber wesentlich grösser. bei näherem betrachten erkenne ich ihn – diesem baum. meine freude darüber, dass mein gedächtnis diesen neuen gespeichert hat, war riesengross und ist es noch einen tag danach.
es ist eine gute gedächtnisübung bäume zu speichern – und wiederzuerkennen. also, ich übe und übe und übe…
achso, die geschichte ist noch nicht zuende.
gestern rede ich mit einem paar – ebenso in meinem alter – aus schlesien stammend. wir sprechen über diese gewonnene baumart und ich zeige ihnen, wo diese steht. nein, die kennen sie auch nicht. georg, so heisst der mann, will nachschaun und erkundungen anstellen und schreibt mir dann eine mail. ich warte drauf…