KEIN UNTERSCHLUPF…

Raumskulptur
Du-Ry-Straße
Per Kirkeby, d9, 1992

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keinen unterschlupf bietet diese skulptur. mit schildern und autos verstellt wirkt das gebäude, das keines ist, nicht sehr einladend. es bietet keinen schutz vor wind und wetter und keine sicht. es hat keine fenster. ein durchgang vermittelt den eindruck, man trete in etwas hausähnliches ein, um gleich wieder im freien zu stehn.
illussionen bleiben es meistens auch, es sei denn, man stellt sie auf die probe. es steht da, um zu sagen, ich war auch hier.

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RAHMENSCHAU…

Rahmenbau
am Staatstheater
Haus Rucker und Co., d6, 1977

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der rahmen wurde dieser tage neu gestrichen. die welt muss einen guten eindruck haben von der documenta-stadt kassel.
35 jahre schon begeistert er die menschen. aus der entfernung ist er zu vergleichen mit einer camera obscura. kriecht man hinein, verwischt sich der eindruck und man muss sich entscheiden, ob man teil von der camera oder der landschaft ist.

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das hauptaugenmerk liegt auf der orangerie und man möchte wie ein vogel zu ihr hin fliegen und die schwerkraft vergessen.
zu träumen verführt es, dieses fenster und beeinflusst sie, je nach jahreszeit, in fantastischer weise.

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es hat auch etwas torähnliches. nur mit was sollte man es treffen. so ohne netz fängt es nichts auf und alles flutschte hindurch, wohin auch immer.
fast gehört dieser rahmen zur landschaft. nach entfernung dieses kunstwerkes entstünde sicher ein loch in meinen sehgewohnheiten.

DER BLOCK…

ULRICH RÜCKRIEM
Neue Galerie, documenta 7, 1982

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„Ein in drei Teile gespalten, der mittlere Teil in vier Teile geschnitten, alle Teile zur ursprünglichen Blockform zusammengefügt, der untere Teil in die Erde eingelassen“.
dieser block ist bodenständig, festgenagelt, wenig einschmeichelnd, wenn nicht überhaupt nicht.
am Solinger Rathaus stehen zwei steinblöcke, die mir mehr zusagen würden – leichter, farbenfroher, in den himmel weisend.
ich bin froh, dass ich nachgeschaut habe und ulrich rückriem nicht an diesem massiven block festgemacht habe und frage mich, warum er für die kasseler documenta keinen augenscheinlicheren stein gefunden hat. aber nun steht er mal da und wird nicht weichen, den rasenmähern im wege und mir im fliessenden blick.

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SPITZE HACKE…

SPITZHACKE
von Claes Oldenburg
Am Ufer der Fulda
documenta 7 – 1982

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das kleine gross machen, das klassische denkmal vom sockel stossen, der künstlichkeit der wirklichkeit eine neue ausdrucksform geben, das war der anstoss für claes oldenburg.
dazu braucht es nicht das märchen vom herkules, der die spitzhacke an die fulda geschleudert hat und auch die vorstellung der verlängerten achse der wilhelmshöher allee fällt mir schwer.
es ist, was es ist. dazu kann sich jeder sein eigenes bild machen. die freiheit der eigenen vorstellung sollte der kunst nicht durch vorgegebene deutung verstellt werden.
mich hat diese spitzhacke noch nie begeistert, wie angeblich so viele der kasseler und kasseläner.
sie ist mir zu spitz, zu eckig auch und hackt in mein eigens märchen ein grosses loch. das kann ich füllen und zwar so, dass das loch immer tiefer und tiefer wird, und zuletzt diese für mich so hässliche hacke im erdloch verschwindet.

RICHTIGE TIERE in der natur…

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Guten Tag Rosadora,

aus Frankfurt wünschen wir Dir wieder so einen schönen Sonnentag wie am vergangenen Mittwoch.
Vielen Dank für Deine Mail mit Öffnungszeiten der Caricatura.
Nun zur Karlsaue:
Im Hessischen Rundfunk haben wir etwas zu dem Hügelprojekt in der Karlsaue gehört. Dort errichtet ein in Kanada lebender Künstler auf ca. 5000qm ein Projekt zum Zusammenleben von Mensch, Tier und Natur. Wenn wir das richtig verstanden haben, sollen die Menschen die Besucher, bzw. Betrachter sein, richtige Tiere sollen dort leben und die Natur soll mit dem Kunstwerk nachempfunden werden. Die Projektleitung sucht einen jungen Menschen, der gut französisch und englisch spricht, um dem Künstler (spricht nur franz.+engl.) bei der Realisierung als Dolmetscher zu den Ausführenden zu dienen. Für die Documenta wird dieser Mensch als Guide für das Projekt in Begleitung eines kanadischen Schäferhundes für die Betreuung des Kunstwerks sorgen und auch im Kunstwerk wohnen.

Aus Frankfurt mit strahlend blauem, wolkenlosen Himmel
grüßen Dich herzlich
Ursula + Volker

TRAUMSCHIFF TANTE OLGA…

KÜNSTLER: ANATOL (K. H. HERZFELD)
Documenta 6

TRAUMSCHIFF TANTE OLGA

das traumschiff träumt vor sich hin. es träumt davon, dass besucherinnen und besucher der documenta 13 sich erinnern und zu besuch kommen.
eine reise auf see kann es ihnen nicht versprechen, aber traumreisen, wohin immer sie wollen. gross ist sein traum und stark und wird immer stärker.
sei zu hoffen, dass er in erfüllung geht.
ich habe OLGA heute schon mal aufgesucht.

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HUEGEL-RICHTFEST…

es schaut aus, als wäre HUEGEL-RICHTFEST auf der auewiese. schliesslich muss ich mir doch etwas zusammenreimen.
büsche und pflanzen werden gesetzt und tüchtig gewässert. was mit den ytonsteinen werden soll, kann ich noch nicht
erkennen. erst mal werden sie gesägt und geschliffen und gestapelt.
insgesamt finde ich es gar nicht sooo spannend. meine geduld leidet etwas. aber herwig sagt, es wird ganz schön werden.

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d (13) DIE BAUMBADEWANNE…

oder SIE DÜRFEN NICHT…
am friedrichsplatz vor dem theater

ich schlüpfe durch die angelehnte planenwand und fotografiere.
eine frau schreit von weitem, das dürfen sie nicht, das ist verboten und ob ich von der documenta sei. ein kurzes gespräch klärt nichts. SIE DÜRFEN NICHT bleibt in meinem ohr.

ich darf, und ob ich darf…
aus dem AOK-gebäude offenbart sich ein wunderbarer blick.
die baumbadewanne ist ein störendes etwas und fügt sich für mich nicht in den plan des friedrichsplatzes. sie verstellt mir den offenen blick.

ich stelle überlegungen an, warum bäume, warum ausgerechnet bäume, nun schon an 4 plätzen. josef beuys hat dieses thema ausgiebig aufgearbeitet und mit pavour. klar, bäume kann es nicht genug geben und was wäre ein leben ohne bäume.

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DIE 7 HUEGEL am 27. märz 2012

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auf der d (13)-baustelle

auch die erklärung, dass die hügel mit bäumchen und blumen bepflanzt werden sollen, erklärt nicht wirklich, gibt noch immer anlass zu vielen spekulationen. von einem führer mit schäferhund ist die rede. er soll möglichst viele sprachen sprechen können, wird wohl noch gesucht. was der auf diesem kleinen fleck bewachen soll, ist mir schleierhaft.
hundeinsel ist eine weitere sehr ironische eingabe.

die bauarbeiten gehen voran. die reisigetagen sind nun mit erde überdeckt. die erde ist trocken und muss bewässert werden.
die ytongsteine werden in form gesägt und geschliffen. keine sitzplätze, sagt der am kunstwerk bauende, aber vielleicht auch.

naja, die musik ist schon angerollt. das fehlt bei der idee noch. wundersame klänge, das wärs. ist wohl aber doch noch zu früh.

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