UNTILLED – KOMPOSTLOCH – KOMPOSTHAUFEN…

eine übersicht vom werdegang des komposts vom anfang der d 13 bis heute d15 unter verschiedenen betreuerinnen und betreuern

VOR BEGINN DER DOCUMENTA 13

JUNI – AUGUST – SEPTEMBER – DOCUMENTA 13

PIERRE HUYGHE – „UNTILLED“


M A R L O N

ROSADORA mit SENIOR


F E O D O R A  die morgens die bienen aufdeckte und abends wieder ins bett brachte…


A N D R É mit human und senior,
der nicht der sohn von human ist

R O S A D O R A – KOMPOSTLOCH


MEINen KREIS (zuletzt waren es sieben) legte ich anfangs aus gledischie-schoten
und wechselte später in steine, die ich im kompostloch zusammensuchte


IM KREIS – in der mitte vom kompostloch – wuchs über den sommer die allesheilende kamille. die natur erneuert immer wieder alles neu…


DER ROTE FADEN – der von einem ausgang zum anderen quer durchs kompostloch lief und das pentagramm (fünfstern) mit seinen unterschiedlichsten bedeutungen.


und die BEUYS-EICHE, deren bedeutung sich nicht erschloss… eben erklärungslos –
mal hier mal da lag und letztlich zersägt und entsorgt wurde.


MEINE FOTOLEINE – anfangs zwischen zwei großen bäumen gespannt, mußte weichen, weil es angeblich zu gefährlich war unter den bäumen, und bekam dafür zwei pfosten
– eben unter diesen `gefährlichen´ bäumen. nun sahen die fotos aus, wie wäsche auf der wäscheleine… georg schaute häufig mit hund, was sich inzwischen verändert hatte…


LYRIK-HÜGEL…


KONZENTRISCHE KREISE mit tiefer wirkung…


LYRIKHÜGEL mit ROTEM BAND…


ZUM 75-STEN schiffe fahren ab – legen an – begleiten den lebensweg…

 

DOCUMENTA 15 – KOMPOSTHAUFEN
fotos rosadora


das buch, das sich selbst schreibt…
dieses ist schon fertig


das d15-buch ist noch im entstehen. die besucherinnen und besucher und kinder sind eifrig am werkeln – nicht schlecht…

DAS NEUE JAHR…

…WO BLEIBT ES DENN NUR

mir scheint, es läuft nur langsam an
fast läuft es rückwärts, denk ich dann

und fällt gleich von der leiter
und kommt kein bisschen weiter

obs an corona liegt, das kann schon sein
das wäre aber gar nicht fein

kommt gar nicht in die puschen
denkt doch nicht gar an pfuschen

nun mach schon mal, renn etwas schneller
ich stell auf den tisch schon mal die teller

lass froh uns sein und glück verspüren
glück ist grün und froh hat düren

und die ganze welt ist bunt
das ist gesund

OKWUI ENWEZOR…

 

 

 

 

 

 

 

fotos: rosadora

als unkonvenzioneller anreger und vermittler zwischen den kulturen machte er sich als mister documenta, wie silke müller von art spezial ihn nannte, einen ruf, der bis heute nachklingt.
für mich war es seine ausstrahlung, die ihn umgab und bis heute nichts eingebüst hat und mir über seinen tod hinaus in erinnerung bleiben und weiterwirken wird.

mit einem blauen buch in einem blauen gewand stand ich vor ihm und bat um seine genehmigung, den besucherinnen und besuchern ihre eindrücke über die d11 zu entlocken und mit einer kurzen notiz in meinem blaues buch zu notieren.
mit WITH COMPLIMENTS! YOU ARE MOST WELLCOME und OKWUI 21.9.02 KASSEL.
gestattete er mir mein vorhaben.
mit den besucherinnen und besuchern tauschte ich viele ansichten aus und mit SIE SIND EIN KUNSTWERK, wegen des blau in blauem outfit, war ich reichlich belohnt.

OKWUI ENWEZOR ist der kurator einer documenta, und ich habe alle erlebt, der mir in erinnerung blieb und bleiben wird. er ist jahrgang 1963, dem jahr, in dem auch einer meiner söhne geboren wurde – das verbindet doppelt. sein tod traf einen der menschen, die verdient hätten, doppelt so alt zu werden, um ein angefangenes, in die zukunft weisendes, vollenden zu können.
meine trauer ist grenzenlos.

ANGELUS NOVUS…

ENGEL DER GESCHICHTE

zur erinnerung…

Klee-angelus-novus

„Es gibt ein Bild von Klee, das Angelus Novus heißt. Ein Engel ist darauf dargestellt, der aussieht, als wäre er im Begriff, sich von etwas zu entfernen, worauf er starrt. Seine Augen sind aufgerissen, sein Mund steht offen und seine Flügel sind ausgespannt. Der Engel der Geschichte muß so aussehen. Er hat das Antlitz der Vergangenheit zugewendet. Wo eine Kette von Begebenheiten vor uns erscheint, da sieht er eine einzige Katastrophe, die unablässig Trümmer auf Trümmer häuft und sie ihm vor die Füße schleudert. Er möchte wohl verweilen, die Toten wecken und das Zerschlagene zusammenfügen. Aber ein Sturm weht vom Paradiese her, der sich in seinen Flügeln verfangen hat und so stark ist, daß der Engel sie nicht mehr schließen kann. Dieser Sturm treibt ihn unaufhaltsam in die Zukunft, der er den Rücken kehrt, während der Trümmerhaufen vor ihm zum Himmel wächst. Das, was wir den Fortschritt nennen, ist dieser Sturm.“

                     – Walter Benjamin: Über den Begriff der Geschichte (1940), These IX
                     wikipedia
diese menschen fehlen heute, die den durchblick haben, die warnen und raten könnten.
walter benjamin, HAP grieshaber…
und heute aussagen dürften, was sie denken und empfinden – bleibt – ihre worte von damals wenigstens heute zu verstehen…

GOLDENE KRONKORKEN – DOCUMENTA 12

Die goldenen Kronenkorken –  documenta 12 Leitsystem

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keines der documenta anhängsel hat mich so in bann gezogen, wie dieser goldene kronkorken zum anstecken. die idee war, dass man anhand dieser kronkorken, die man überall finden kann, den standort bestimmen kann. was getrunken wird, ist von ort zu ort verschieden und an den jeweiligen kronkorken zu erkennen. immer wieder bücke ich mich, sammle sie auf, trage sie mit mir, und lege sie evtl. an einer ganz anderen stelle wieder ab.
hier nun habe ich sie gerundet – eine runde sache also…
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Die Idee für den vergoldeten Kronkorken kam von der Designagentur Vier5, die auch das  Orientierungssystem für die documenta 12 entwickelte. Sie fanden das Modell für ihre Kronkorken im Frühjahr 2007 in der Mitte des Friedrichsplatz. „Auf der Straße sind Kronkorken ein Symbol unseres Verbrauches. Sie zeigen, wo die Menschen sich aufhalten und sich versammeln. Im Gegensatz zu anderen Arten von Abfall unseres täglichen Lebens ist der Kronkorken besonders ’stur‘. Einmal auf dem Boden abgelegt, ist es fast unmöglich ihn zu entfernen. Und gerade wegen seiner alltäglichen Natur, bleiben wir fast blind für sie – noch zusammen bilden die Kronkorken ein „unsichtbares“ Orientierungs-system in der Stadt „.

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Jetzt sind die alltäglich verwendeten Kronkorken ein Schmuckstück, das auf der ganzen Welt verbreitet ist, zum Emblem der Ausstellung verwandelt. Besucher können diese Kappen in Form einer Anstecknadel in dem documenta-Shop für je 2,50 €  kaufen, und sie durch das Tragen zu einem integralen Bestandteil eines subtilen Orientierungssystem selbst werden lassen.

DOCUMENTA 12 – JUNI BIS SEPTEMBER 2007

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DOCUMENTA 12
JUNI – SEPTEMBER 2007
220 SEITEN s/w
16,90 EURO

gedanken, fotos, eindrücke von der d 12.
es folgt in diesem jahr die 13. documenta, und somit
werden neue denkanstösse und überlegungen zur kunst
sichtbar gemacht.

die d12 ist so leicht nicht zu übertreffen.
sie hat vieles ans licht gebracht und mich zu eignem
kreativen tun angeregt.
kunst ist ein prozess und immer in bewegung.
kunst, das ist das leben, sagt ai weiwei.

rosadora

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€ 37, 90 *inkl. MwSt.
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Klappentext des Buches
‚künstler sein heisst, deine individuelle verantwortung tragen. es heisst du selbst sein, statt dich einem anderen system oder einer struktur zu unterwerfen. du bist unabhängig und kannst deinen eigenen blick auf die welt schulen. und du hast die fähigkeit, deine gefühle auszudrücken. mit nichts anderem hat es zu tun. es ist ein ein-personen-system. nur du und die strasse. so einfach ist das.’
ai wei wei

die sicht der besucherinnen und besucher ist verschieden von der der künstlerinnen und künstler. sie wollen sehen, sehen mit ihren eigenen augen.
der menschenstrom hatte auf mich als fotografin einen speziellen reiz.
die menschen bewiesen grosse geduld. niemals entstand gedränge.
so vielseitig und interessant wie die kunstwerke waren auch die besucherinnen und besucher auf der d12.

die d12 war einmalig.

Hardcover, 108 Seiten

bestellen
– bei mir rosadora g. trümper tuschick
oder
– Books on Demand

OKTOBERSONNENTAG IN DER AUE…

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ein sonnentag, wie man ihn sich im oktober nur wünschen kann. da wäre anzunehmen, dass das aue-restaurant überfüllt wäre mit sonnenhungrigen kaffeegästen.
in anbetracht der leeren stühle kommen mir fast die tränen. vermochte doch die documenta diesen mangel der kasseläner an kontaktfreudigkeit für 100 tage vergessen zu machen.
die ‚leere’ hat ja auch seinen wert. aber als ein ehepaar daher läuft und meckert: dass dieser ‚schrott’ auch schon längst hätte weg sein sollen und damit die hallen des auepavillions meint, kann ich’s mir nicht verkneifen und rufe hinterher, dass es doch eine ganz wunderbare documenta gewesen sei. der mann dreht sich zurück, unterlässt aber eine weitere bemerkung. Continue reading