ANNA BOGHIGUIAN – WOLFGANG-HAHN-PREIS 2024 . . .

Ausstellung im Museum Ludwig in Köln
9. NOVEMBER 2024 – 30. MÄRZ

WOLFGANG HAHN PREIS 2024

dass sie für ihre figurativen Wandmalereien, (Notiz-)Bücher … bekannt wurde, ist zu kurz gegriffen. spät erst erkannte man ihr umfangreiches werk und die darin erhaltenen politischen botschaften. sie hat ein thema – die MENSCHEN in dieser so unübersichtlichen und ausufernden welt. sie schweift nicht ab, konzentriert sind ihre anliegen in ihren bildern, die bei weitem das bildhafte überschreiten – fast möchte ich sagen „überwinden“. sie trifft – trifft mitten ins herz dessen, was uns tragen soll und leben läßt.

rosadora – 7. november 2024

A N N A   B O G H I G U I A N . . .

DOCUMENTA 13 KASSEL – anna und rosadora…

Anna Boghiguian erhält den Wolfgang-Hahn-Preis 2024

Bakargiev ist  die Gastjurorin, die Anna Boghiguian als Wolfgang-Hahn-Preisträgerin ausgewählt hat. Sie sagte zu ihrer Entscheidung: „Anna Boghiguian ist erst in den letzten zehn Jahren international bekannt geworden, so dass dieser Preis nicht für ein Lebenswerk, sondern für eine hochaktuelle Künstlerin vergeben wird. Sie ist ganz und gar zeitgenössisch in ihren Themen und in den Verbindungen, die sie durch ihre Lektüren, Reisen und Internetrecherchen zwischen historischen Geschichten und politischen und ästhetischen Diskussionen unserer gegenwärtigen Welt zieht.“

schon auf der d13 faszinierte mich ihr fundamentaler und ausgefallener KUNSTSTIL.wie viele frauen wird sie mit ihrem werk erst spät   b e r ü h m t .  an den oft so ausgefallenen und aussergewöhnlichen stil von der kunst der frauen gewöhnt man sich langsam  aber immerhin. ihre bilder fesseln mich durch ihre lebendigkeit. bleibt zu hoffen, dass sie den weg zur nächsten documenta noch einmal finden wird und sie nun schon einen platz einräumt, der ihr eine größtmögliche aufmerksamkeit gewähren wird.

rosadora
 documenta 13

…anna boghiguian glaubt, dass das seelenleben der menschen durch das gefüge der städte geprägt ist, dass das selbst von den mauern der kulturellen konstrukte bestimmt wird, die die städte füllen. ausserhalb dieser mauern ist man ein freier mensch.

annas geschichten erzählen geschichten, die persönliches und politisches vermischen und zwischen vergangenheit, gegenwart und der mythologischen zeit wechseln, um die ´faktizität´ zu dekonstruieren und sie in poesie zu verwandeln…

aus dem begleitbuch

 

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VOM KOMPOSTLOCH zum LABYRINTH…

WAS HABEN das LABYRINTH in zürich und das KOMPOSTLOCH in kassel
miteinander zu tun

was ist das gemeinsame

beide runden sich
beide locken menschen herbei
in beiden werden und wurden menschen angelockt
in beiden wurden gespräche zum inhalt
beide werden von pflanzen besiedelt
in beiden sind pflanzen beispielgebend

was ist der unterschied

dort – zürich – die pflanzen von menschen gepflanzt
hier – kassel – die pflanzen unwillkürlich und ohne menschl. zutun

dort wege – in labyrinth und garten
hier wege von menschen erst gefundene                                                                                   und dann keine wege mehr

dort betreuung der pflanzen durch menschenhände
hier wildwuchs und keinerlei menscheneinfluss
außer später vernichtung mit gr. maschinen

dort kulturell wichtige ereignisse
hier diese nicht zugelassen und verhindert

dort von institutionen (stadt – kirche) genehmigt
hier von der institution gartenbauamt (stadt) verhindert

dort von menschen aller nationen besucht
hier in die anonymität abgedrängt

in kassel wurde nach der d13 das weiterbestehen des kunstwerkes von PIERRE HUYGHE nicht als wichtig erachtet. obwohl pierre und ich versucht haben dies zu erwirken, blieben unsere bemühungen, die wohl nicht intensiv und zu wernig überzeugend waren, ohne erfolg.
so kam es, dass das abgeräumte UNTILLED noch ungefähr ein jahr lang unbehelligt dalag, dann aber in mehreren etappen und immer wieder abgeräumt wurde.
noch heute befindet sich ein erdberg in dem gelände, das dem park gleichgemacht werden soll.
die chance, dass mit dem erhalt des kunstwerkes ein ort geschaffen werden könnte, die den menschen eine möglichkeit der begegnung hätten werden können – was es durch mein tun ja auch vorübergehend war, ist nicht erkannt worden.
ich stelle mir vor, dass aus dem umgrenzten gelände, ähnlich dem pflanzenlabyrinth in zürich, ein sich entwickelnder ort für die menschen hätte werden können (und noch werden kann), dessen ursprung das UNTILLED und die d13 gewesen wären.
aber – gewesen wäre – kann sich ja noch ändern, wenn die stadt dieses gelände nicht einfach eingliedert, sondern sich der möglichkeiten besinnt, einen ort der begegnung daraus werden zu lassen.
nehmen wir uns das LABYRINTH in ZÜRICH zum vorbild.
meine beobachtungen gehen von anfang also 2012 und gehen bis heute und dauern an.
meine hoffnung habe ich noch nicht aufgegeben….
rosadora

kompostloch heute

KOMPOSTLOCH-PROZESS – september 2024…

WAU – JETZT GEHTS ABER LOS…


nach dem kuckucks-artikel von nathlie pollauf nun eine mail von NI KESONG aus china
mein KOMPOSTLOCH-PROZESS breitet und weitet sich
es hängt und gehört eben alles zusammen
ROSMARIES äußerung und  meinung zu meinem KOMPOSTLOCH kunstkennerin und freundin aus der schweiz
hat es schon lange und zuallererst erkannt

und: post aus china

Ich bin Ni Kesong
ein Doktorand der Zentralen Akademie der Schönen Künste in China. Meine Dissertation konzentriert sich auf das Studium der Skizzen von Pierre Huyghes „Untilled“ sowie auf die ökologischen Transformationen der Arbeit, mit der Hoffnung, ihre ökologischen Ideen innerhalb der chinesischen kunstwissenschaftlichen Gemeinschaft zu verbreiten. Es hat mich sehr gefreut, zu erfahren, dass Sie an der Arbeit beteiligt waren und diese dokumentierten und als Beschützer der Arbeit fungierten. Ich würde dies gerne mit Ihnen besprechen und freue mich darauf, von China nach Deutschland zu reisen, um Sie zu treffen, damit ich Ihr unschätzbares Wertvolles mit Ihnen teilen kann Beiträge zur akademischen Gemeinschaft in China, die dazu beitragen, dass mehr Menschen die Bedeutung Ihrer Arbeit verstehen.

Könnten Sie mir jetzt bitte mitteilen, wie ich Sie kontaktieren kann? Wenn ich nächsten Monat Deutschland besuche, wäre es für uns dann praktisch, uns „Tillled“ gemeinsam anzusehen und ein Interview zu führen? Ich warte gespannt auf Ihre Antwort. Beste Grüße, Ni Kesong

KUNSTMESSE KASSEL – documenta halle

13. bis 15. sept. 2024

BILDER UND BILDER UND BILDER…

CHRISTINE REINCKENS

…mal ein schuh – mal ein fisch – aber immer wieder und präzise eingefangen MENSCHEN  in lebendiger und wartender pose – auch ab- und auftauchend – wie hier im WASSER –  mit wasser empfängt sie die besucherinnen und besucher diesmal, läßt sie eintauchen in ihr metier und verwickelt sie in ein gespräch. sie ist den menschen nahe in ihren bildern und die menschen sind ihr nahe und gern – das macht die verständlichkeit und durchsichtigkeit ihres tuns. sie ist präsent in jeder kunstmesse und dadurch bekannt wie…

 

BIRGIT SOINÉ

» der Farbe ihren Reichtum an Nuancen entlocken «

es sind die SCHNITT-STELLEN die mich anspringen in ihren gemälden – und die frage WHAT DO THEY DO. sie spielt mit licht den farben – beingebungen und gefühlen. sie ziehen mich in bann und lassen mich immer wieder zu sich hinschauen.

 

KARIN BOHRMANN-ROTH

wir kennen uns saus studienzeiten – wie zu einem treffpunkt gesellen sich noch andere aus der zeit um 1980 hinzu. rückerinnerungen also.

ihrem stil ist sie treu geblieben – es geht um wiedererkennung und präzisem ART-stil. die gespräche verbinden – verbinden altbekannte und nichtbekannte – das vermag eine kunstmesse insbesondere.

BESUCHERINNEN UND BESUCHER….

die stimmung ist gelockert und fast heiter – trifft alte bekannte/innen – fast der wichtigste teil einer kunstmesse.

ich bin seit langem mal wieder unterwegs und freue mich dabeigewesenzusein…

rosadora

K O M P O S T L O C H – MEINE BESONDERE KUNST …

VON KOMPOST ZU KOMPOST…
oder – VERGEHEN UND WERDEN

NATHALIE POLLAUF hat in ihrem aufsatz über das kunstwerk „UNTILLED“ von pierre huyghes vermerkt: „… eine neue erkenntnisebene dazuzugewinnen. diese liegt darin, dass die situative skulptur „untilled“ nicht nur als autonomes objekt betrachtet werden kann, sondern als ein lebendiges geflecht von beziehungen zwischen menschlichen und nichtmenschlichen wesen und naturen. im zuge meiner forschung wird verdeutlicht, dass die verwurzelung im kompost nicht nur metaphorisch zu verstehen ist, sondern eine wechselwirkung mit der umwelt darstellt, die bis heute und darüber hinaus andauert…“

die wechselwirkung ist in meinen bildern nachzuspüren. wie das „geflecht von beziehungen zwischen menschlichen und nichtmenschlichen wesen und naturen“ funktioniert macht der heutige tag durchsichtig. natalie schickt mir das heft KUCKUCK mit ihrem UNTILLED-aufsatz – darmit für mich die aufforderung im kompostloch nachzuschauen wie weit es sich der vorstellung es dem park gleichzuschalten genähert hat. in der tat ist ein ganzer komposthügel – einer von den zwei großen – weg – er ist einfach weg. nachzuvollziehen ist so eine veränderung immer nur von denjenigen welche den gesamten untilled-prozess verfolgt haben.

foto bettina w.

 

nichts ist vergeblich
alles ist umsonst

geschichten aus dem kompotloch 16. 04.2014

hier habe ich ein bild eingefügt von meinem lieblingshügel – ich nannte ihn ACKERSENFHÜGEL weil er mit seinen strahlenden pflanzenblüten leuchtete – um den menschen MUT ZU MACHEN wie mir schien  und nicht zuletzt mir selbst. als er dann abgetragen und weggeschafft wurde habe ich verfolgt wo er abgeblieben war.KOMPOST 12.42und nun der zufall den ich nicht zufall sondern vorsehung nenne, gerate ich heute genau dorthin wo er nun lager – im werkhof. zwischenzeitlich habe ich ihn den ALTEN-NEUEN-HÜGEL schon hin und wieder besucht und fotografiert. aber jetzt stellt sich die situation so dar dass er die verbindung zum kompostloch hält und nun an aufmerksamkeit meinerseits bedacht werden wird weil dass die fortsetzung des kompostloch-prozesses ist.

und er gefällt mir nicht weniger in seinem weiterexistieren – dieser welcher dem ackersenfhügel nicht nachsteht. mike der gärtner – von der insel siebenbergen – will das tor schliessen (arbeitsschluss) gewährt mir aber noch einen zeitraum in dem ich diesen hügel noch betrachten und fotografieren kann – ein danke nochmal…  mike macht mich darauf aufmerksam dass ich um den hügel gehen muss weil dort kürbispflanzen sich vorbereiten. sie zeigen sich prächtig und unbeirrt – aber ich nehme an dass sie ausgesät sind. und so entteht eine weiteres beziehungsgeflecht zwischen naturkraft und menschen-gemachtem.

viele andere pflanzen haben sich herausgewagt, und sie müssen ja das sterilmachen überstanden haben welches die erde des kompostlochhügels hat ertragen müssen.    natur vermag immer wieder zu überraschen – mein staunen nimmt kein ende.

rosadora

 

 

R E B E C C A H O R N . . .

REBECCA HORN
24. märz 1944 – 6. september 2024

„Körpererweiterungen“ war der ausdruck für ihr künstlerisches dasein. Aus der Verletzlichkeit heraus suchte sie nach Objekten, die das eigene Sein verwandeln.

Horn beschreibt ihre Praxis als präzise kalkulierte Beziehungen von Raum, Licht, Körperlichkeit, Ton und Rhythmus, die sich zu einer Orchestrierung verbinden.

„Zuerst mit deinen Zehenspitzen, dann mit deinen Hüften, deinen Schultern und schließlich mit jedem Detail deines Körpers, bis hin zu den Haarspitzen, die sich in den Spiegeln bis ins Unendliche vervielfältigen.“ – Rebecca Horn

Die Künstlerin versteht sich allem voran als Choreografin – und ist zudem Erfinderin, Regisseurin, Autorin, Komponistin und Poetin. Im Mittelpunkt ihres Werks steht der Mensch und sein Verhältnis zu Natur, Kultur, Technologie sowie dem Menschlichen und Nichtmenschlichen.
art-in.de

Angst vordem Tod habe sie nicht, hatte sie der dpa bei dem Geburtstagsinterview gesagt.
„Mir hat meine Verbindung zum Buddhismus geholfen.
Man ist eingebunden in einen Prozess, der immer weitergeht.“ (dpa)

rosadora

STREET ART TO GO …

ruruHAUS – documenta-wandkunst ..

das ruruHaus ist ein hingucker mit seiner klaren farbgestaltung. das haus war 2022 zur documenta ein multifunktionales informations- und veranstaltungszentrum – hingucker wegen seiner klaren formgebung. entworfen vom studierendenkollektiv STUDIO 4002 aus jakarta und weiterentwickelt von der berliner markenagentur STAN HEMA.

mir fällt es schwer, die symbolisch verschränkten hände  zwischen den verschlungenen linien zu erkennen. das lumbung-prinzip beruhte auf den gemeinschaftlichen praktiken des TEILENS, der SOLIDARITÄT und der FREUNDSCHAFT.

das ruruHaus ist nicht zu übersehen. es gibt nun der treppenstrasse einen unübersehbaren tatsch. möge es noch lange diese hinweisende eigenheit erfüllen.

in anlehung an: STREET-ART TO GO – cdw stiftung – im euregioverlag

STREET ART TO GO …

GRAFFITI  – ENTLANG DER AHNA – KLINIKUM KASSEL…

Street-Art ist mehr als nur bunte Farben auf beton. sie ist ein spiegel unserer gesellschaft, ein ventil für kreativität und ein aufruf zum nachdenken. wenn man durch die straßen geht, sollte man nicht nur auf den boden schauen, sondern auch die wände betrachten, denn dort findet man KUNST, die uns alle berührt – ob wir es wollen oder nicht.

„die höchste, logischste, reinste und stärkste form der malerei ist die wandmalerei. (…) außerdem ist sie die selbstloseste form, denn sie kann nicht zum gegenstand privaten gewinns gemacht werden, und man kann sie auch nicht zum nutzen einiger privilegierter verstecken. sie ist für das volk, für ALLE da.“     josé clemente orzozco (begründer des muralismo, 1929)

in anlehnung
STREET-ART TO GO
heraugegeben von der cdw stiftung gmbh – im euregioverlag kassel

2015 habe ich zum ersten mal diese lange kunstmauer fotografiert. sehr viel kontaktet habe ich da noch mit menschen und hunden. diesmal bin ich in begleitung aus gesundheitlichen gründen und meine zeit nicht frei verfügbar. da fehlt mir das gespräch mit den menschen. auch scheint es sich in der zwischenzeit verändert zu haben was das vorhandensein von zeit und muse bedeuten. die menschen – groß klein – jung und alt eilen vorbei mit rädern – auf skatern.

die graffitis scheinen mir weniger zum nachdenken als harmonisch und farblich aufeinander abgestimmt – ich würde sie einstufen – wenn das überhaupt geht – als MITGESTALTEN DES ÖFFENTLICHEN RAUMES  – kunst ist es  für mich allemal und auch sehr gekonnt.

GERTRUDE STEIN – schreiben…

… dann kommen sie mit schockartiger überraschung zu uns – die dinge, die wir wissen. mit der schockartigen überraschung kenne ich mich auch heute noch – oder auch wieder – gut aus. erst heute nacht warf es mich aus meinem schlaf – direkt an meinen mac – und schrieb mich. dass es mich schreibt ist für mich der beweis, dass es nicht irgendwie zusammengeschockert in mein geschriebenes sich drängt – sondern, dass es fliesst – fliesst aus dem, was in meinem denkprozess sich bereinigt und niedergelassen hat. erst dann ist es echt und mir grund genug, in worte – oft auch bilder – gefasst zu werden.   2006, da schrieb ich auch schon nicht mehr mit der feder, aber es war mir noch in meinem bewußtsein, wie dieses von mir verfasste die blutkanäle hinab aufs papier floss.

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also, wenn wir schreiben, schreiben wir; und die dinge die wir wissen fliessen unseren arm hinunter und werden auf dem papier sichtbar. noch kurz bevor wir sie schreiben, wussten wir eigentlich gar nicht, dass wir sie wissen; wenn sie in unserem kopf als wörter geformt sind, dann ist das ganz falsch und sie werden wie tot herauskommen; aber wenn wir bis zum augenblick des schreibens nicht wussten, dass wir sie wissen, dann kommen sie mit schockartiger überraschung zu uns.‘

diese gewissheit, wenn ich doch nur auf sie vertrauen könnte. oft mache ich die gleichen erfahrungen, dass ‚mich etwas schreibt’, dass wir das, was wir wissen, nicht erst in worte fassen können, ehe wir sie schreiben. der denkprozess wäre ein doppelter, ein bereinigter, sozusagen, nicht echt, nicht fliessend. ich mache die erfahrung, wie die sätze dann stolpern, wie sie um die ecke denken, wie sie sich zieren vielleicht, oder aufspielen, etwas besonderes ausdrücken wollen, ohne dass sie es erreichen.

nun schrieb gertrude stein, eine sehr eigenwillige und wagemutige schreiberin, mit dem stift oder füllhalter. da fliesst es auf eine besondere art und weise und das gefühl des fliessens wird durch die tinte sichtbar. die wörter fliessen vom kopf den arm hinunter durch die hand und den füller aufs papier ohne unterbrechung, es sei denn, die gedanken im kopf sind nicht konzentriert beieinander.

ich schreibe gern in den pc. da kann ich die wörter schneller herauslassen als beim schreiben mit der hand. die gedanken sind ja schnell, schnell wie blitze – blitzgedanken sozusagen. da muss ich schnell hinterher, sonst überlagern sie sich, verwickeln sich miteinander und ich kann sie nicht mehr entwirren. dass sie mit ‚schockartiger überraschung’ zu mir kommen ist höchst selten. aber manchmal wundere ich mich schon, wie sich das angesammelte wortgewitter entlädt. wie ein bunter regenbogen steigen dann die sätze vor mir auf. farbenprächtig, in vielen farben glitzernd, und manchmal leuchtet auch eines zwischendrin – wie ein stern, der das ganze erhellt, der mir den weg weist. dann eile ich ihm hinterher, bis er nicht mehr zu sehen ist und auch mein wortwettern sich beruhigt.
jetzt flunkert die sonne mir was vor und wäre auch fähig, mich zu inspirieren. aber ich kann ja nicht allen gleichzeitig hinterher.

rosadora

F R I E D E N – NIE WIEDER KRIEG…

heute will mir das wort FRIEDEN gar nicht mehr aus dem kopf gehn. ich kann es aussprechen so oft ich will, er will sich einfach nicht einstellen – dieser frieden. zu groß sind die begehren der menschen, als dass sie sich erfüllen liessen – die begehren fressen den frieden.

mit meiner kleinen briefmarkenschau ist das gut darzustellen. in den kindern sind die hoffnungen noch vorhanden – und die L I E B E versinnbildlicht wie es gehn könnte. wenns doch so einfach wäre.

käte kollwitz hat diesen mensch mit zum himmel emporgestreckter hand in einer schreckenszeit gemalt. viele in meinem alter können sich da gut erinnern – oder… dass es heute jetzt – oder heute noch – ohne unterbrechung aktuell ist läßt erkennen, dass die menschen unbelehrbar sind, dass ihnen grundlegendes fehlt,
um in ruhe und frieden zu leben.

ich bleibe bei den briefmarken – der liebeskuss der kinder – nicht unbedeutend aus der schweiz – liesse hoffen, dass es einen besseren weg geben müsste –
ja müsste, wenn…

der kleine junge, sohn des oskar blase, der professor an den uni kassel war, hieß, ich glaube mich zu erinnern, wie mein sohn – BORIS. vor 55 jahren genau war die hoffnung noch nicht ganz verloren – die kleinen hoffnungsträger sind heute 60 – und es schien als ob….

und LOVE (das herzchen krieg ich in diesem programm nicht) also L O V E – die L I E B E kommt aus USA „rübbergeschwabbt“ und müßte (um die ecke gedacht) somit die ganze welt umschliessen. das wärs doch.

verlieren wir das HOFFEN nicht, vergessen wir die LIEBE nicht – und wie formt der alte beethoven das in seiner neunten – ALLE MENSCHEN WERDEN BRÜDER –
ich verbessere und SCHWESTERN. na, so könnte es doch gehn….

rosadora