MEIN LIEBLINSPLATZ –

PARK WILHELMSHÖHE KASSEL…

ks_parkwilh.16.n0v.2006129_tempelchen_01.jpg

wenn ich einen platz benennen sollte, wo ich mich wohl fühle, dann ist es mein geliebter park. Er ist so verheissungsvoll und immer neu, mit jedem tag. die jahreszeiten und das licht spielen die grösste rolle.

Jetzt, mitte november, muss man dem licht hinterher, um die restliche bunte herbstpracht zu fotografieren. Ich schwelge in den warmen farbtönen, vergesse fast vor begeisterung auf den auslöser zu drücken, atme tief den besonderen erdgeruch alles vergehenden. Continue reading

WAS DER WELT IM WEGE STEHT…

Bild035_web300.jpg

was der welt im weg steht, ist die welt selbst – so, wie ich mir manchmal im weg stehe – oder fast ständig? welt stolpert über die eigenen füsse, also das, was man als füsse bezeichnen könnte – das fundament. das fundament – es wird wackelig und wackliger mit jedem neuen tag. die menschen beschmutzen es täglich und räumen ihren unrat nicht wieder weg. wohin denn auch. hinaus aus der welt? das wäre, als wenn ich den dreck von einem zimmer ins andere schiebe. augenwischerei. jedes saubermachen hat zur folge, dass ich den dreck hinein in die welt kippe. er kommt ja auch aus der welt. Continue reading

S P I E G E L B I L D . . .

rosa_jpegI.jpg

alles
was wüst
und leer ist
in mir
tritt zutage

und versteckt
was denkt
und noch sucht
und sich sehnt
und sich ändern könnte

mein gesicht
verfettet
und alternd
straft mich wahrheit

erich fried

wem das nicht so ginge beim anblick des eigenen spiegelbildes…
und wie sie sich zeigen, die spuren eines langen lebens – die ‚wüsten und leeren’ überdeutlich, wie mir scheint. wo verstecken sie sich nur – die denkerinnen, die sucherinnen, die sehnerinnen und die grossen noch bereiten änderinnen? vielleicht brauchen sie ihre energien, um noch intakt sein zu können, um noch eifrig die welt zu hinterfragen, wieder und immer wieder, um (sich) noch zu ändern und zu verändern, um an deutlichkeit und wahrhaftigkeit zu gewinnen. dann würden sie sich das ‚zutagetreten’ aufsparen bis zuletzt, bis ganz zuletzt und sich beschwichtigend über ein gesicht legen, zu gunsten eines friedlichen aussehens, das man bei toten so gern wahrnehmen kann (will). Continue reading

H Ä N D E . . .

rosadora0017_300WEB.jpg

fotos: helena sarantidis

von ‚einander die hand reichen’ bis ‚die hand für eine ins feuer legen’ –
es gibt viele redewendungen, die sich mit händen beschäftigen.
in meinem buch für ‚redewendungen und sprichwörter’ gibt es über 130, die den händen handeln zuweisen. ich war erstaunt. ich hätte vielleicht mit 10 gerechnet. so flüchtig mögen auch die gedanken sein, die sich, aufgefordert, mit ‚händen’ beschäftigen. bei näherem hingucken, hinfühlen, hindenken fallen mir eine ganze menge gefühle, gedanken und bilder ein. Continue reading

‚…FORMT WILDER STROM DER ZEIT EIN LÄCHELN RUND…‘ (K. W.)

bachweb_300.jpg

vom zeitstrom werden wir weggeschwemmt. schneller trägt er uns davon, als wir dachten. verletzender gebährdet er sich, als wir es wünschten. überrumpelnder ist seine wucht, als wir es uns in unseren köpfen hätten ausmalen können.
der zeitstrom reisst alle mit.

den strom als bild für die zeit zu benutzen, ist ein gefährliches bild. ströme haben etwas mit wuchtigem dahineilen, mit gefahr und überschwemmungen gemeinsames. wir können ihn mit menschenkraft nicht aufhalten, nicht kontrollieren und schon gar nicht in den griff bekommen. Continue reading

KEINE GEWISSHEIT – NIRGENDWO…

ZU:
Quergeschrieben:
Keine Gewissheit – nirgendwo
von rudolf taschner (Die Presse) 24.08.2006

es ist gewiss, dass ich hier schreibe – oder ist es das doch nicht – schreibt eine andere. wer aber dann? bin ich mir meiner gewiss? in einer zeit, wo alles hinterfragt und auf den kopf gestellt wird, festgestellt wird, dass die mathematik von unserem kleinen hirn nicht tatsächlich erfasst werden kann – wegen der strecke der unendlichkeit – geht uns schon sehr an, dass die aussagen eines menschen – insbesondere in der literatur – nicht wirklich gewissheit verschaffen über den inhalt und darüber hinaus. ich entscheide selbst, ob es für mich relevant ist. Continue reading

L A N G E W E I L E . . .

L Langeweile (veraltet auch zachheit = zähes wesen, zähe art) ist ein gefühl oder eine emotion, die vor allem von lustlosigkeit, mangelndem elan und desinteresse geprägt ist.
s. wikipedia

langeweile – destruktiv beäugt.

langeweile ist kein ‚gefühl’. langeweile ist auch keine ‚emotion’. aus der langeweile. resultieren emotionen. ‚lustlosigkeit’ erzeugt noch keine langeweile und langeweile bedeutet nicht lustlosigkeit, auch nicht ‚mangelnden elan’ oder ‚dessinteresse’. langeweile ist ein zustand, eine tatsache wie ferien.
langeweile – aus positiver sicht – gibt möglichkeiten frei, die ich sonst nicht wahrnehme. Continue reading

T E I L H A B E N . . .

mit neuen gedanken
alt werden

jung bleiben
an uralten gedanken

teilhaben
am unsterbllichen leben
unsterblichen sterben

rose ausländer

‚neue gedanken’ – das ist einfacher gesagt als getan. woher die ‚neuen gedanken’ nehmen?
die bemühungen , von ‚alten gedanken’ abstand zu nehmen, haben nicht den gewünschten erfolg. die verknüpfungen gehen zu oft rückwärts, krallen sich fest, wiederholen alte muster.
manchmal wage ich eine neue skizze, Continue reading

FLÜGELSCHLAG

so sachte und leise es fliegt, die anstrengung und lautstärke eines flügelschlages ist nicht zu unterschätzen. es rauscht in den ohren. die kraft der anstrengung daran zu messen, würde den anzeiger, auf einer skala gemessen, in die höhe schnellen lassen. das leichte fliegen – es muss gekonnt sein, fleisch und blut in wallungen versetzen. mein fliegen nicht flucht, sondern ein michhöherschwingen in gefilde, die ich sonst nicht aufsuchen könnte. Continue reading