WER, WENN ICH SCHRIE(B)E, HÖRTE MICH DENN…

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foto: helena sarantidis

‚wer, wenn ich schriebe, hörte mich in der engel unordnung?’
elfriede jelinek

das unaushaltbare – nicht zu schreiben.
das schmerzliche bedauern – etwas geschrieben zu haben.
den worten auf die spur geholfen, die sich selbständig machen.
selbständig machen in einer weise, die ich nicht vorausahnen konnte.
sie werden mir enteignet.
die eigenen worte nicht mehr meine, weil eine andere sie jetzt schreibt oder spricht oder stottert oder herumfaselt damit. Continue reading

SCHLOSS BEBERBECK

unterkunft für aussiedler
heute ein alten- und pflegeheim
geplantes kulturzentrum

auf unserer fahrt zum ‚urwald’ äussert marlis den wunsch, dass sie dieses gut oder schloss beberbeck mal anschauen möchte.

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ich bin ganz überrascht von dieser riesigen ‚anlage’.
marlis hatte schon auf der fahrt erzählt, dass mann da aussiedler untergebracht hatte – so weit draussen, mitten im wald, was für ein schwachsinn oder beabsichtigt? Continue reading

HALTESTELLE URWALD…

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diese haltestelle dürfte zu den seltenen gehören, die durch ihre einmaligkeit auffallen. doch jede, die in und um kassel herum wohnt weiss, wo dieser ‚urwald’ zu finden ist. reinhardswald, sababurg, dornröschen, märchenstrasse…

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fotosafari durch ein waldgebiet, das unter denkmalschutz steht, in dem es über 1000 jahre alte baumriesen gibt. ich freue mich auf diese gebilde, denn ich kenne sie schon viele jahre. die zufahrt wurde uns erschwert. wegen einer wildschwein-treibjagt mussten wir viele kilometer umweg fahren. wer hier das sagen hatte, war klar…

wieder will ich bäume fotografieren und werde nach wenigen schritten abgelenkt von wesen, die um sehr vieles kleiner sind als diese riesigen gebilde. PILZE und flechten. Continue reading

BLÄTTER FALLEN – FALLEN WIE VON WEIT…

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ich gehe in die aue, um in der herbstsonne die eichenbäume zu fotografieren. die waren vor ein paar tagen noch golden im laub. enttäuschung – keine blätter mehr an den ästen, kein gold in den tag.
wieder etwas gelernt. nicht alle eichen behalten ihr laub bis zum frühjahr. es gibt eben nicht nur eichen, sondern eichen und eichen und eichen… so, wie bei den menschen. jeder hat seine eigene art loszulassen.
stattdessen pilze wie verrückt – rote, gelbe, weisse, schwarze. also, in die kniee und pilze fotografieren statt bäume. Continue reading

M O D E R N D E S L A U B . . .

‚… moderndes Laub. Es ist kein Geheimnis ich zerfalle zu Staub’.

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jeder see birgt sein geheimniss. in der dunklen jahreszeit scheint es besonders tief. ein see ist wie der spiegel unserer seele. heute will ich hinein in den see, um seelentiefe zu erlangen, um erfahrungen auszutauschen, um wieder einen schritt näher zu mir hin zu machen.
dann reicht es nur zu einem fussbad… das kribbeln erfrischt, das kalte macht munter, meine füsse wundern sich über meine freche entscheidung, die ich ihnen antue, nein, eher zugute kommen lasse. Continue reading