FRAUNHOFER NEUBAU …

AN EINEM TRÜBEN TAG…

das mittige grüngehaltene ist das ganze FRAUNHOFER GELÄNDE – mit großem parkplatz – da wo die bäume eingezeichnet sind – und noch platz für ein kleines pärkli – das ist löblich…

der platz für das kleine pärkli – er ist vorhanden – klein und hoffentlich dann fein…

hier gehts um die kurve und ist die vorderansicht.

der himmel hat sich zugezogen, trüb ist es und wirklich kein gutes fotowetter. das wirkt sich auf meine begeisterung aus und sufian scheint auch nicht gerade lustig, mich übers gelände zu führen. machen wir das beste daraus. durch schlamm und pfützen, meine lieblinge, staksele ich und schaue mich um. die gebäude sind mittlerweile so hoch, dass von unten keine so guten motive sichtbar sind.

hier und da ein gespräch mit den bauarbeitern. a kommt aus bebra und spielt mit endloslangen plastikschlangen. da kommen später leitungen rein und gehen quer durchs gelände. a ist jung und agil und es scheint ihm fast spaß zu machen. gut so…

die auswahl der fotos ist immer noch mal ein vertiefen der eindrücke. ich hatte den eindruck, als hätte ich nicht viel fotografiert – das graue hat mich irritiert – und dann finde ich doch mehr, als ich erwartet habe. ich werde es also, ob der menge, in zwei sequenzen aufteilen, die gehören aber zusammen

als ich mit fotografieren fertig bin, ziehen am nördlichen himmel wunderbare wolkenbänder auf und vom süden her scheint sogar die sonne. allerdings keine lange strecke und für ein wiederholen zu kurz.

FERDINAND VON REITZENSTEIN…

ZUM GEDENKEN 11. NOVEMBER…

DER TON AUS DER TIEFE…

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eines nach dem anderen der herbstbilder stellt ferdinand von reitzenstein für mich zum fotografieren auf.
bei diesem bild sagt er – wie beiläufig – DER TON AUS DER TIEFE.
ich bin so ergriffen. vielleicht stelle ich den TON mit dem LICHT gleich.
das LICHT, das nur im dunkel sichtbar wird und der TON als die begleitende ergänzung, obwohl es die nicht braucht. die tage, die noch kurze zeit dunkler werden und das ersehnte licht – in jedem jahr und immer wieder, die verlässlichkeit in diesem rhythmus tröstet uns nur wenig. schlecht halten wir sie aus, diese dunkle jahreszeit.

ferdinand von reitzenstein nimmt diese botschaft früher wahr als sich hineinfühlender maler, früher als wir. den jahreskreislauf, den er malend und zeichnend lebenslang beobachtete und studierte, hat er tief in sich hineingenommen. so ist für ihn im winter ein bisschen frühling und im sommer ein wenig herbst. nach seinen bildern zu urteilen, muss er sie lieben, die jahreszeiten, die eine wie die andere. so sehr nimmt er das gesehene in sich auf, dass er wie ein klavierspieler, der die noten im kopf hat und ‚auswendig’ sein konzert spielen kann, die bilder (eben ‚auswendig’) auf die leinwand bringen kann.

ferdinand von reitzenstein geht auf die 80 zu. die tage verbringt er malend und mit freude. und wenn er sie mit begeisterung zeigt, denke ich, dass er
ein glücklicher mensch sein muss.

FERDINAND starb vor 6 jahren

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INA KOMMT…

NUN NICHT MEHR…

jetzt kann ich nicht mehr erkennen, wann und wie ina kommt.
ROSA – das war ihr erkennungszeichen. räder und frontscheibe
verziert mit rosa farbe, eine tolle idee in den tristen baubetrieb.
gleich konnte man erkennen, wenn ihr betonmischer in die baustelle einfuhr.
und freudig wurde sie begrüßt.


nun ist nix mehr dergleichen. einem herrn von der betonfirma gefiel das nicht,
aus was für gründen auch immer, und ina mußte ihr fahrzeug allen anderen
wieder angleichen, indem sie die farbe entfernte.
da sind wir wieder – gleichmache, nur nicht aus der reihe tanzen. dabei übt die junge generation auf den straßen dieser welt gerade das ungehorsamsein.
ina ist die einzige frau auf dem gelände – da kann sich ungehorsam nicht leisten.
schön war dieser farbklecks und fantasievoll. nun sind wieder alle gleich. obs den
betonfirmaherrn zufriedenstellt. vielleicht überlegt er es sich ja noch einmal – mir würde das gefallen, und die bauarbeiter könnten IHRE LADY wieder gebührend begrüssen…

WILHELMSTHAL – II…

N E B E L . . .

nebel

matte spuren zeichnend
mit gewaltiger sanftheit
meinem herzen näher noch
als frühling oder sommer gar
alle grobheit verhüllend
wie schützende hände
in kindertagen
nicht das ferne
und weite zeichnend
nur das jetzt und hier
angekommen
oder lauter letzte tage

rosadora

WILHELMSTHAL – I…

JETZT MUSST DU WISSEN DAS ZAUBERWORT…

und unter blättern
wo die tiefe beginnt
wo es ganz heimlich
und leise sinnt
klingen noch lieder
von altersher
singen und schwingen
zu uns her
entrücken uns
mit ihren klängen
halten uns fest
in ihren fängen
jetzt mußt du wissen
das zauberwort
das stumm dich trägt
an andern ort
wo träume
kein traum sind
wo worte
nicht zählen
wo alles
nur schaum ist
du kannst es
wählen…….

aus rosadora MEIN SCHAUKELHERZ
UND UNTER BLÄTTERN…

FRAUNHOFER – NOVEMBER – II …

DIE HINTERANSICHT…

trübe sicht – den überblick gibts trotzdem frei. dominierend noch das AA. es hat noch enorm viel freien platz. ob hier wohl das kleine pärkchen hin kommt – hoffentlich nicht klein, gar winzig. mir fallen die umwälzungen bei dem bahngelände abriss ein…

UND EIN BISSCHEN KUNST…

es ist eine kunst, so ein gebäude zu errichten – es ist eine kunst, so viele stahlgitter unterzubringen. regentropfen geben vor, kunst sein zu wollen. und ein blau gibt kunstvoll vor, dass alles in ordnung ist.

FRAUNHOFER – NOVEMBER – I …

ZÜGIG VORAN…

trotz regen sind die arbeiter am wuseln… der graue himmel darf sie nicht abhalten von ihrem tun – ihrem auftrag. ich zögere und bin unentschlossen – doch dann sehe ich vor dunklem regenhimmel mir einige bilder zuwinken. das ignorieren fällt mir schwer.

sie haben viel geschafft in den vergangenen tagen.  über die boxen sind decken gekommen und eine weitere etage. das wird noch höher, sagt samir, und ich werde dabei sein. die kräne schwingen durch die luft, tragen große stahlgitter von hier nach da. ein weiterer kran ist zur hilfe gekommen. atemberaubend, und ich muß sie immer wieder verfolgen und fotografieren.

an den burj khalifa denke ich und hoffe, dass dieses gebäude keine höhenrekorde brechen wird. die stadt könnte es nicht verkraften. mich reizt, was da so in den himmel ragt, dem molkereiturm konkurrenz macht. die anbindung ist ja auch so gegeben…

ERDEN BEI FRAUNHOFER…

ERDEN GANZ ALLGEMEIN – UND IM SPEZIELLEN…

mit claire pentecost
auf der d13 erwuchs mein interesse für den wert der erde. es geht dabei um den wert des bodens, für den claire pentecost eine neue werteinheit vorschlägt, eine art neue währung, die den petrodollar ersetzt.
der gedanke bewegt mich seit 2014, als der zoll- und verladebahnhof abgebaut wurde und das thema ZUSAMMENBRUCH UND WIEDERAUFBAU mich zu meinem projekt bewegte und das noch immer nicht beendet ist. mit dem bau von FRAUNHOFER belege ich mein wiederaufbau thema.
bei meiner ausstellung, EIN BAHNHOF VERSCHWINDET 2017, hatte ich die ERDE als kunstsonderthema. bei dem abbau des bahnhofs wurden erden verschleppt und gewendet, gehäufelt und plattiert. sie waren es mir in ihrer verschiedenheit wert, sie in gläsern zu sammeln und in die ausstellung zu tragen, damit ein bewußtsein über erden entstehen konnte, indem man ihr ansichtig wurde.
auf dem fraunhofer baugrund habe ich die vielschichtigkeit nicht dokumentieren können. mir wurde der zutritt und das fotografieren von der firma, welche die kampfmittelbeseitigung in auftrag hatte, untersagt.


jetzt war also nur noch ein rest von erde und eher kies und sand vorhanden. trotzdem wollte ich nachsehen, was ich damit anstellen könnte.
zumindest hat es mir das thema ERDE wieder ins bewußtsein gerufen. ich kann die vielen umbrüche ab 2014 bis jetzt wieder andenken. besonders die zeiten der biotope, die vor und während der bauphasen erwuchsen. ich habe sie kartiert und nehme nun noch anteil an der gegenüberliegenden seite, wo einst die gebäude der ladestraße standen. von erde ist da nicht viel zu sehen. auf einem riesen splitbett gedeihen die pflanzen dennoch – mal schmächtig, aber eher wuchtig. und alle sind mir wichtig, sie zu betrachten und zu beobachten – nicht ganz ohne wehmut, weil sie den menschen so ausgeliefert sind…

FRAUNHOFER NEUBAU – NOCH OKTOBER IV…

BEVOR DAS DACH KOMMT…

acht wände sind in einem wahnsinnstempo aufgestellt worden. gleich kommt das dach drauf und ich kriege diesen bauabschnitt nicht in mein fotoprojekt. reinhold gestattet mir eine sondersession. also…

ich wage mich zu dicht dran, da tönt es von oben „rosadora“ – reinhold ist in der zwischenzeit nach oben gestiegen und warnt mich vor der umherschwingenden wand… es schwingt und wedelt über mir und alles, alles reizt mich und ich muß es fotografieren.

der blick nach oben gibt kunstvolle bildausschnitte – ich liebe sie. selten werden sie entdeckt. der kran schwingt immer wie ein i-tüpfelchen dazwischen – das gelbe vor dem himmelblau lockt meine augen.